Wenn Paare offen mit dem Thema umgehen und bei Bedarf ärztliche oder therapeutische Hilfe aufsuchen, lassen sich Schmerzen während dem Sex oft gut in den Griff bekommen. Beschwerdefreier, besser genießbarer Geschlechtsverkehr steigert langfristig die sexuelle Lust beider Partner und stärkt die Beziehung. Als Schmerzursachen kommen unter anderem Geschlechtskrankheiten, aber auch vergleichsweise harmlose Faktoren wie eine Kontaktallergie gegenüber dem Verhütungsmittel in Frage. Eine direkte, tabufreie Kommunikation ist in jedem Fall anzuraten.
- Harnwegsentzündung
- Endometriose
- Allergien
- Menstruationszyklus
- Scheidentrockenheit
- Geburtsnarben
- Geschlechtskrankheiten
- Psychische Probleme
- Schmerzen beim Sex sind nicht "normal" und sollten immer abgeklärt werden.
- Die Problematik sollte man in jedem Fall offen mit dem Sexualpartner besprechen.
- Endometriose oder auch Geschlechtserkrankungen (z.B. Herpes genitalis, Chlamydien, Syphilis) können für die Schmerzen verantwortlich sein.
- Andere mögliche Ursachen sind der Menstruationszyklus, Scheidentrockenheit und Allergien.
- Psychische Probleme wie Stress oder Depression können Schmerzen auslösen oder zumindest verstärken.
Harnwegsinfekte betreffen viele Frauen, etwa 80 % hatten bereits eine "Blasenentzündung". Manchmal folgt ein Infekt auf den nächsten und belastet Alltag und Sexualleben. Geschlechtsverkehr kann während einer akuten Erkrankung schmerzhaft oder "nur" unangenehm sein. Manche Harnwegsinfekte verlaufen "still": Typische Symptome wie häufigeres Urinieren oder Blut im Urin werden von Betroffenen kaum wahrgenommen und heilen im besten Fall von selbst ab. Dennoch kann es auch hier zu Schmerzen beim Sex kommen. Sprechen Sie mit Ihrem Gynäkologen oder Urologen darüber – wiederkehrende Harnwegsinfekte sind z. B. mit Antibiotika gut behandelbar!
10 bis 15 % der Frauen haben Endometriose. Hier lagern sich Gewebezellen außerhalb der Gebärmutter an und verursachen nicht nur Schmerzen beim Sex, sondern auch während der Menstruation, dem Urinieren oder beim Stuhlgang. Ein Gynäkologe kann eine bestehende Endometriose diagnostizieren und behandeln.
Chemische Verhütungsmittel wie Vaginalgels können in der Scheide Allergien oder Reizungen auslösen, die während dem Geschlechtsverkehr besonders stark zu spüren sind. Auch Allergien auf manche Produkte für Intimhygiene, Gleitmittel oder Latex, das in vielen Kondomen enthalten ist, sind möglich. Eine Kontaktreizung oder -allergie kann vermieden werden, indem ein Umstieg auf latexfreie Kondome, andere Gleitgels oder eine neue Verhütungsmethode erfolgt.
Je nachdem, wo sich die Frau im monatlichen Zyklus befindet, variiert auch die Empfindsamkeit beim Sex. Gerade vor oder während der Regel sind viele besonders schmerzempfindlich. Hier hilft die Selbstbeobachtung: Vielleicht treten die Beschwerden nur bei einer bestimmten Sex-Stellung auf, oder eine "sanftere" Methode der Befriedigung wie Oral-Sex ist besser geeignet.
Scheidentrockenheit kann mehrere Ursachen haben: Oft ist die Scheide während und nach den Wechseljahren (Klimakterium) unzureichend befeuchtet. Auch vor dem Klimakterium können zyklusbedingte Schwankungen dahinter stecken. Möglicherweise benötigt die Frau aber auch einfach ein längeres Vorspiel, um erregt zu werden. Unabhängig der Ursache: Ist die Scheide zu trocken, kommt es während dem Geschlechtsverkehr zu einer zu starken Reibung, die häufig als Schmerz empfunden wird und sogar mit leichtem Bluten einhergehen kann. Eine schnelle Lösung bieten hier Gleitmittel, die vor dem Sex direkt auf den Penis bzw. das Kondom aufgetragen werden.
Geburten hinterlassen bisweilen Narben: Bei einem Dammriss oder -schnitt, aber auch nach Kaiserschnitten bleiben häufig Verletzungen zurück, die nicht vollständig abheilen. Manchmal ist auch der Scheideneingang nicht mehr zentriert. Ein Zusammenhang wie große Narben – große Schmerzen, kleine Narben – kleine Schmerzen gibt es übrigens nicht: Auf das Empfinden der Frau selbst kommt es an. Manche Frauen trauen sich nicht, über ihre Beschwerden zu sprechen, auch wenn diese den Sex nach der Geburt belasten. Dabei bringt eine chirurgische Nachkorrektur der Narben häufig Erleichterung.
Verschiedene sexuell übertragbare Krankheiten lösen Schmerzen beim Geschlechtsverkehr aus, beispielsweise:
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Feigwarzen
Aber Vorsicht: Nicht alle Geschlechtskrankheiten verlaufen mit Schmerzen oder offensichtlichen Ausschlägen. Dennoch besteht eine Ansteckungsgefahr des Partners. Bei Frauen können manchmal Folgeschäden wie etwa Unfruchtbarkeit zurückbleiben. Bei Verdacht bringt nur ein Test beim Arzt Klarheit.
Probleme in der Partnerschaft oder psychische Belastungen wie Stress oder Depression können nicht nur die Lust mindern, sondern sogar Schmerzen beim Sex verursachen. Der Körper reagiert hier psychosomatisch auf seelische Schwierigkeiten. Auch, wenn Sie psychische Ursachen hinter Ihren Beschwerden vermuten, sollten mögliche körperliche Probleme zunächst ausgeschlossen werden. Findet Ihr Arzt keine körperliche Grundlage für den Schmerz, kann ein Gespräch bei einem (Paar-)Therapeuten oder offene Kommunikation mit Ihrem Partner Linderung bringen.
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