Frühjahrsmüdigkeit

Frau, die im Freien auf einer Holzbank schläft
Viele Menschen fühlen sich nach dem Winter müde, antriebslos und ausgelaugt.
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Frühjahrsmüdigkeit geht mit Antriebslosigkeit, Müdigkeit und häufig auch Gereiztheit einher. Sie tritt im Frühling auf und verschwindet in der Regel von selbst wieder.

Medizinische Expertise

Harald Mokhareghi

Dr. Harald Mokhareghi

Facharzt für Neurologie
Favoritenstraße 14/12, 1040 Wien
www.neuro-wieden.at
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Bei manchen Menschen stellt sich der Organismus nach dem Winter problemlos auf die neuen Licht- und Temperaturverhältnisse um, andere haben mit den neuen Gegebenheiten ein paar Tage bis wenige Wochen zu kämpfen.

  • Wer unter Frühjahrsmüdigkeit leidet, fühlt sich müde, abgeschlagen und kraftlos.
  • Frühjahrsmüdigkeit hält etwa zwei bis vier Wochen an und verschwindet dann von selbst wieder.
  • Frühjahrsmüdigkeit ist nicht gefährlich und bedarf keiner medikamentösen Behandlung.
  • Gegen Frühjahrsmüdigkeit helfen viel Bewegung an der frischen Luft, eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
  • Halten die Symptome wie Antriebslosigkeit und Gereiztheit über einen längeren Zeitraum an, ist ein Besuch bei einer Ärzt:in ratsam.
Art keine Krankheit; Veränderung des Allgemeinbefindens in Zusammenhang mit der Jahreszeit
Ursache Hormonumstellung
Symptome Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Gereiztheit, Kopfschmerzen, Schwindel
Behandlung Bewegung, frische Luft, ausgewogene Ernährung

FAQ (Häufige Fragen)

Warum ist man im Frühjahr immer so müde?

Es wird ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren vermutet:

  • Hormonumstellung: Im Winter gibt es wenig Tageslicht, darum bildet der Körper vermehrt Melatonin (Schlafhormon) und weniger Serotonin (Glückshormon). Werden die Tage wieder länger, stellt sich der Körper um. 
  • Temperaturanstieg: Wenn die Temperaturen steigen, dehnen sich die Gefäße aus und der Blutdruck sinkt. Das kann müde machen.
  • Temperaturschwankungen: Starke Temperaturschwankungen machen dem Kreislauf zu schaffen.
Wie lange dauert die Frühjahrsmüdigkeit?

In der Regel hält Frühjahrsmüdigkeit etwa zwei bis vier Wochen an und verschwindet dann von selbst wieder.

Was kann man gegen Frühjahrsmüdigkeit machen?

Frühjahrsmüdigkeit bedarf keiner medikamentösen Behandlung. Maßnahmen, die helfen, sind: Sonne tanken, Bewegung, frische Luft, ausgewogene Ernährung, ausreichend Wasser trinken, Wechselduschen, ausreichend Schlaf

Frühjahrsmüdigkeit ist keine Krankheit, sondern eine mit der Jahreszeit in Zusammenhang stehende Veränderung des Allgemeinbefindens. Frühjahrsmüdigkeit tritt relativ häufig auf – geschätzt leidet jeder Zweite darunter. Betroffene fühlen sich nach dem Winter antriebslos, müde und ausgelaugt. Sie haben mit Wetterfühligkeit, Kreislaufproblemen und Gereiztheit zu kämpfen.

Frühjahrsmüdigkeit hält in der Regel etwa zwei bis vier Wochen an. Danach verschwindet sie von selbst wieder. Bleiben die Symptome über einen längeren Zeitraum bestehen, sollte zur Abklärung eine Ärzt:in aufgesucht werden, um andere Erkrankungen wie z. B. Depressionen oder eine Schilddrüsenunterfunktion auszuschließen.

Die genauen Ursachen der Frühjahrsmüdigkeit sind noch nicht vollständig geklärt. Vermutet wird ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren:

  • Hormonumstellung: Im Winter gibt es wenig Tageslicht, darum bildet der Körper vermehrt Melatonin (Schlafhormon) und weniger Serotonin (Glückshormon). Werden die Tage wieder länger, stellt sich der Körper um und kurbelt die Serotoninproduktion an, während er weniger Melatonin erzeugt. Diese Umstellung kann als anstrengend empfunden werden und müde machen.
  • Temperaturanstieg: Auch das Wetter spielt bei der Entstehung eine Rolle. Wenn die Temperaturen steigen, dehnen sich die Gefäße aus und der Blutdruck sinkt. Das kann müde machen.
  • Temperaturschwankungen: Im Frühling sind starke Temperaturschwankungen in der Regel häufiger als zu anderen Jahreszeiten. Sie machen dem Kreislauf zu schaffen.

Die Frühjahrsmüdigkeit tritt meist ab März bis April auf und kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Sie äußert sich unter anderem durch folgende Symptome:

Bleiben Symptome wie ständige Müdigkeit trotz ausreichend Schlaf, Abgeschlagenheit und Gereiztheit über einen längeren Zeitraum bestehen oder verschlimmern sich, ist ein Besuch bei einer Ärzt:in ratsam. Wichtig ist in dem Fall abzuklären, ob nicht eine andere Erkrankung wie z.B. eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Depression hinter den Symptomen steckt.

Der erste Ansprechpartner ist die Hausärzt:in. Diese kann nach einer ausführlichen Anamnese (Ärzt:in-Patient:in-Gespräch) und einer körperlichen Untersuchung eine Ersteinschätzung der Situation abgeben. Gegebenenfalls wird er weitere Untersuchungen wie z.B. eine Blutuntersuchung anordnen.

  • Frische Luft: Machen Sie täglich einen kurzen Spaziergang an der frischen Luft.
  • Sonne tanken: Sonnenlicht kurbelt die Vitamin-D-Produktion an.
  • Bewegung: Moderater Sport bringt den Kreislauf in Schwung.
  • Ausgewogene Ernährung: Greifen Sie vermehrt zu frischem Obst und Gemüse.
  • Wasser trinken: Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mind. 1,5 Litern täglich.
  • Wechselduschen: Wechselduschen und Saunabesuche trainieren die Blutgefäße.
  • Schlafen: Achten Sie auf ausreichend Schlaf.

Wichtig ist vor allem ausreichend Bewegung an der frischen Luft. Wer sich auch im Winter regelmäßig im Freien aufhält, tut sich mit der Umstellung von Winter auf Frühling oft leichter.


Autor:innen:
Redaktionelle Bearbeitung:
Medizinisches Review:
Erstellt am:

17. Oktober 2024

Stand der medizinischen Information:

17. Oktober 2024

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