Die Infektionskrankheit verläuft in den meisten Fällen heftig, aber harmlos. Jedoch bei Kindern und älteren Menschen kann Brechdurchfall durch den Flüssigkeitsverlust zu Kreislaufproblemen führen und im schlimmsten Fall sogar eine lebensbedrohliche Austrocknung hervorrufen.
- Eine Magen-Darm-Grippe zählt zu den häufigsten Infektionskrankheiten.
- Meistens sind Noro- und Rotaviren für die Infektion verantwortlich.
- Typischerweise treten bei einer Magen-Darm-Grippe Symptome wie Durchfall, Übelkeit und Erbrechen auf.
- Durch den starken Flüssigkeitsverlust kann es zu Kreislaufprobleme und Schwindel kommen.
- Betroffen:e müssen ausreichend trinken, um den Wasser- und Elektrolythaushalt wieder auszugleichen.
Art | Infektionskrankheit |
---|---|
Ursachen | Viren, Bakterien |
Symptome | Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, starke Bauchschmerzen, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Erschöpfung, Appetitlosigkeit, Fieber |
Diagnose | in den meisten Fällen durch Anamnese, Symptome |
Therapie | viel trinken (in kleinen Schlucken), Bettruhe |
FAQ (Häufige Fragen)
Welche Symptome treten bei einer Magen-Darm-Grippe auf?
Eine Magen-Darm-Grippe ist durch ein plötzliches Einsetzen der Beschwerden gekennzeichnet. Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sind die typischen Symptome einer Gastroenteritis.
Was hilft bei Magen-Darm-Grippe?
Die Therapie erfolgt symptomatisch durch Ausgleich des erheblichen Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes. Das heißt vor allem, viel zu trinken. Feste Nahrung ist erst nach dem Ende des Erbrechens wieder zu empfehlen. Des Weiteren sollte eine Bettruhe eingehalten werden.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, sich anzustecken?
Die Ansteckungsgefahr ist sehr hoch. Die Verbreitung erfolgt meist durch eine sogenannte fäkal-orale Infektion. Die Erreger können aber auch über eine Tröpfcheninfektion übertragen werden.
Im Jahr 2018 wurden in Österreich 1572 Norovirus-Infektionen und 181 Fälle von Rotavirus-Gastroenteritis an die zuständigen Gesundheitsbehörden gemeldet. Hinzu kamen noch 385 Salmonellen-Infektionen.
Mögliche Auslöser einer Magen-Darm-Grippe:
- Viren
- Bakterien
Besonders häufig sind Noro- und Rotaviren für eine Magen-Darm-Infektion verantwortlich. Infektionen mit Noroviren können das ganze Jahr über auftreten, wobei ein saisonaler Gipfel der Ansteckung in den Monaten Oktober bis März festzustellen ist. Zu den bekanntesten Bakterien gehören Salmonellen, Campylobacter oder Escherichia coli, aber auch Staphylokokken können die Infektionserkrankung verursachen.
Mehr zum Thema: Bakterien & Viren » Welche Unterschiede gibt es?
Die Ansteckungsgefahr ist sehr hoch. Die Viren werden über den Stuhl und das Erbrochene des Menschen ausgeschieden. Schon 10 bis 100 Viren genügen für die Auslösung einer Erkrankung. Die Verbreitung erfolgt meist durch eine sogenannte fäkal-orale Infektion. Die Keime werden als kleinste Spuren von Stuhlresten oder Erbrochenem über Lebensmittel, Getränke oder die Hände weitergegeben. Von hier aus gelangen die Erreger in den Mund und somit in den menschlichen Verdauungstrakt.
Die Erreger können jedoch auch über eine Tröpfcheninfektion übertragen werden. Winzige virushaltige Tröpfchen gelangen während des Erbrechens in die Umgebung und können somit über die Luft aufgenommen werden.
Eine Magen-Darm-Grippe ist durch ein plötzliches Einsetzen der Beschwerden gekennzeichnet. Wie der Begriff Brechdurchfall schon vorwegnimmt, sind Durchfall, Übelkeit und Erbrechen die typischen Symptome einer Gastroenteritis.
Häufige Begleiterscheinungen sind:
-
starke Bauchschmerzen
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Muskelschmerzen
-
ausgeprägte Erschöpfung
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Appetitlosigkeit
Obwohl eine Magen-Darm-Grippe sehr unangenehm ist, sind Komplikationen selten. Trotzdem kann es zu einem Flüssigkeitsmangel (Dehydrierung) kommen. Dieser kann in manchen Fällen so stark ausgeprägt sein, dass der Kreislauf und die Nieren belastet werden. Weitere Anzeichen eines Flüssigkeitsmangels sind Schwindel und Mundtrockenheit sowie eine geringe Harnproduktion, wobei der Urin sehr dunkel gefärbt ist.
In den meisten Fällen stellt die Ärzt:in die Diagnose im Rahmen der Anamnese. Nur in besonderen Fällen sind weiterführende Untersuchungen notwendig. Diese sind beispielsweise Blut-, Urin- und Stuhluntersuchungen. Beim Verdacht auf eine Norovirus-Infektion wird etwa eine Stuhlprobe durchgeführt. Mögliche Untersuchungen sind dabei ein Nukleinsäurenachweis (Polymerase-Ketten-Reaktion – PCR), ein Nachweis von Virusbestandteilen im Stuhl (Antigennachweis – ELISA) oder die Elektronenmikroskopie.
Die Therapie erfolgt symptomatisch durch Ausgleich des erheblichen Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes. Dies heißt vor allem, viel zu trinken. Leicht gesalzene Tees oder Suppen sollten in kleinen Schlucken zu sich genommen werden, um ein erneutes Erbrechen zu vermeiden. Feste Nahrung ist erst nach dem Ende des Erbrechens wieder zu empfehlen. Neben diesen Maßnahmen sollte des Weiteren eine Bettruhe eingehalten werden.
Infektiöse Gastroenteritiden gehören laut dem österreichischen Epidemiegesetz zu den meldepflichtigen Erkrankungen. Erreger der Magen-Darm-Grippe müssen von der behandelnden Ärzt:in, der Amtsärzt:in oder der Labormediziner:in gemeldet werden. Dazu gehören unter anderem Salmonellen, Campylobacter oder E. coli. Aber auch die Infektion mit dem Norovirus und Rotavirus unterliegt der Meldepflicht nach dem Infektionsschutzgesetz. Die Meldung an die Gesundheitsbehörden soll helfen, größere Ausbrüche und potenzielle Gefahrenquellen schnell zu erkennen und diesen somit vorzubeugen.
Quiz
Magen-Darm Grippe
- Sozialministerium: Statistiken und Fallzahlen Epidemiologie übertragbarer Krankheiten in Österreich (04.12.2020)
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Infektionsschutz: Magen-Darm-Infektionen (04.12.2020)
- S2k-Leitlinie Akute infektiöse Gastroenteritis im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter, AWMF online (29.11.2022)
- RKI-Ratgeber: Norovirus-Gastroenteritis (04.12.2020)
- Gesundheit.gv.at: Norovirus-Gastroenteritis (04.12.2020)
- Sozialministerium: Norovirus-Infektion (04.12.2020)
- Stadt Wien: Meldepflichtige Infektionskrankheiten - Erkrankungen in Wien seit 2005 (04.12.2020)