Ödeme können den ganzen Körper betreffen oder lokal begrenzt sein. Sie können harmlose Ursachen haben und von selbst wieder verschwinden, aber auch ein Anzeichen einer ernsthaften Erkrankung wie Herzschwäche sein.
- Ein Ödem ist eine Schwellung infolge eines Flüssigkeitsüberschusses im Gewebe.
- Ödeme können verschiedene Ursachen haben.
- Am häufigsten kommen Ödeme an Beinen und Füßen vor.
- Ödeme können die Folge verschiedener Erkrankungen wie Herzschwäche oder Venenschwäche sein.
- Auch bestimmte Medikamente können Ödeme auslösen.
- Wichtig ist bei einem Ödem, die Ursache festzustellen.
- Wird die Grunderkrankung behandelt, verschwindet in der Regel auch das Ödem wieder.
Art | Schwellung durch eingelagerte Flüssigkeit im Gewebe |
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Ursache | Erkrankungen wie Herzschwäche, Nierenerkrankungen, Venenerkrankungen, Nebenwirkung von Medikamenten, Allergie |
Diagnose | körperliche Untersuchung, Blutuntersuchung |
Therapie | Behandlung der Grunderkrankung, eventuell medikamentös mit Diuretika (Entwässerungstabletten) |
Steigt der Druck in den kleinen Venen, kann Flüssigkeit aus dem umliegenden Gewebe nicht aufgenommen und abtransportiert werden und sammelt sich dort an – es kommt zu einer Schwellung im betroffenen Bereich. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Ein Ödem kann auf bestimmte Körperteile begrenzt (z. B. im Knie, Knöchel) oder über den ganzen Körper verteilt sein. Grundsätzlich ist das Ödem ein Symptom einer Erkrankung.
Zu Ödemen kommt es, wenn entweder zu viel Gewebsflüssigkeit entsteht oder der Abtransport erschwert ist und sich so die Flüssigkeit aufstaut. Die Ursachen für Ödeme sind vielfältig. Betreffen sie den ganzen Körper, haben sie meist andere Ursachen als ein lokal begrenztes Ödem.
Beispiele für beidseitige Beinödeme
- Ödeme als Folge einer Herz- oder Nierenschwäche als zugrundeliegende Erkrankung
- Ödeme durch Medikamente oder Allergie: Bestimmte Medikamente wie Blutdrucksenker, Schmerzmittel, Kortisonpräparate, Nervenmedikamente sowie Allergien können Ödeme verursachen.
- Geringe Wasseransammlungen: Ödeme können auch bei gesunden Menschen vorkommen. Bei manchen Frauen treten kurz vor der Menstruation Flüssigkeitsansammlungen in Gesicht, Händen oder Brust (prämenstruelles Ödem) auf. Auch bei längerem Sitzen oder Stehen können sich in den Beinen Ödeme bilden (orthostatische Ödeme). Diese gehen nach kurzer Zeit aber von selbst wieder zurück und sind in der Regel harmlos.
Beispiele für einseitige Beinödeme
- Ödeme durch Thrombose: Bei Ödemen, die sich auf eine Gliedmaße beschränken, plötzlich und mit Schmerzen auftreten, kann eine tiefe Venenthrombose vorliegen. Suchen Sie sofort eine Ärzt:in auf!
- Ödeme durch Venenschwäche: Bei schmerzlosen Ödemen, die sich auf eine Gliedmaße beschränken, im Tagesverlauf zunehmen, mit Rückbildung bei Hochlagerung bzw. über Nacht, kann eine chronisch venöse Insuffizienz die Ursache sein. Eine weitere Abklärung bei einer Venenspezialist:in ist notwendig.
Lymphödeme
Lymphödeme sind keine "Ödeme" als Symptom einer Grunderkrankung, sondern eine eigenständige Erkrankung. Sie entstehen, wenn das Lymphtransportsystem geschädigt ist (z. B. nach einer Krebsbehandlung, selten auch angeboren) und betreffen meist eine Körperregion (z. B. das Bein oder den Arm).
Folgende Erkrankungen können zu Ödemen führen:
- Herzschwäche (Herzinsuffizienz): Ist das geschwächte Herz nicht mehr in der Lage, das Blut durch den Körper zu pumpen, entsteht ein Rückstau des Blutes vor dem Herzen – der Druck in den Venen erhöht sich und die Flüssigkeit tritt von den Blutgefäßen ins Gewebe über. Dadurch schwellen vor allem im Sitzen die Beine an oder bei bettlägrigen Patienten sammelt sich Wasser auch in den Armen und im Brustraum (Pleuraerguss). Durch die Herzschwäche kann es außerdem zu einer Flüssigkeitsansammlung in der Lunge kommen (Lungenödem). Füllen sich die Lungen mit Flüssigkeit, kann ein lebensbedrohlicher Zustand entstehen.
- Venenschwäche (venöse Insuffizienz): Können die Venen das Blut nicht mehr gut zum Herzen zurücktransportieren, kommt es zum Stau in den Beinen – die Flüssigkeit kann nicht aus dem umliegenden Gewebe aufgenommen werden. Füße, Unterschenkel und Fußgelenke schwellen an.
- Nierenerkrankungen: Arbeiten die Nieren nicht richtig, können Ödeme durch ungenügende Flüssigkeitsausscheidung oder auch durch Eiweißverlust in den Harn entstehen, mit Schwellung in den Beinen und im Augenlidbereich (renale Ödeme).
- Eiweißmangel: Besteht ein Eiweißmangel im Blut, dann tritt Flüssigkeit aus den Blutgefäßen ins Gewebe über. Mögliche Ursachen für einen Eiweißmangel sind Mangelernährung oder bestimmte Nieren- und Lebererkrankungen.
- Lebererkrankungen: Bei schweren Lebererkrankungen wie Leberzirrhose kann es zu Ödemen im Bauchraum kommen (Aszites).
- Lungenerkrankungen: Schwere Lungenerkrankungen, die mit Lungenhochdruck einhergehen, können Ödeme in den Beinen verursachen.
Weitere Symptome, die neben dem Ödem auftreten, unterscheiden sich je nach Ursache und Lokalisierung. An den Extremitäten (Arme, Beine) machen sich Ödeme häufig durch schmerzlose Schwellungen, unter Umständen mit Spannungsgefühl bemerkbar. Bei einem Lungenödem kommt es zu Atemnot, schneller und flacher, röchelnder Atmung oder Husten.
Harmlose Wassereinlagerungen verschwinden in der Regel nach kurzer Zeit von selbst wieder, zum Beispiel bei Hochlagerung. Bleibt das Ödem über einen längeren Zeitraum bestehen oder treten zusätzlich andere Symptome wie Schmerzen, Fieber oder Atemnot auf, sollte eine Ärzt:in aufgesucht werden. Das gilt auch, wenn sich das Ödem vergrößert, plötzlich und einseitig (z. B. nur an einem Bein) auftritt.
Die Ärzt:in wird nach ausführlicher Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte) bei einer körperlichen Untersuchung überprüfen, wo sich die Ödeme befinden und wie sie verteilt sind. Mit zusätzlichen Blut- und Urinuntersuchungen sowie bildgebenden Verfahren wie Ultraschall (Sonographie) kann eine mögliche Grunderkrankung festgestellt werden.
Prinzipiell muss die zugrundeliegende Erkrankung behandelt werden, denn dadurch verschwindet das Symptom "Ödem". So werden beispielsweise bei einer Venenschwäche Kompressionsstrümpfe verordnet oder die Varizenoperation durchgeführt. Bei herz- oder nierenbedingten Ödemen können entwässernde Medikamente (Diuretika) zusammen mit zum Beispiel herzstärkenden Mitteln eingesetzt werden.
Liegt den Ödemen keine Erkrankung zugrunde, sondern handelt es sich um harmlose Wasseransammlungen, die z. B. durch zu langes Sitzen entstanden sind, können Sie selbst etwas dagegen tun:
- Sorgen Sie für ausreichend Bewegung.
- Gehen Sie mit Salz sparsam um und verzichten Sie auf Fertiggerichte.
- Geschwollenen Beinen kann mit Hochlagern vorgebeugt werden.
- Tragen Sie regelmäßig Stützstrümpfe.
- Kneipp-Bäder mit abwechselnd warmem und kaltem Wasser regen die Durchblutung an.