Scheidenkrebs (Vaginalkarzinom, Scheidenkarzinom)

Frau hält sich die Hände vor ihre Scheide
Ungewöhnliche Blutungen und wässriger Ausfluss zählen zu den Hauptsymptomen von Scheidenkrebs.
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Krebs kann in allen Teilen der weiblichen Geschlechtsorgane auftreten, so auch in der Scheide. Scheidenkrebs ist eine seltene Krebserkrankung, die überwiegend ab einem Alter von 60 bis 70 Jahren auftritt.

Medizinische Expertise

Johannes Angleitner-Flotzinger

OA Dr. Johannes Angleitner-Flotzinger

Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe
Dr.-Salzmann-Straße 7/5, 4600 Wels
derfrauenarzt.com
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Ungewöhnliche Blutungen sind ein Hauptsymptom von Scheidenkrebs. Lange treten beim Vaginalkarzinom aber auch keine Beschwerden auf, weshalb die Veränderungen oft erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt werden. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bei der Gynäkolog:in sind wichtig. Bei den meisten Vaginalkarzinomen ist eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV) nachweisbar. Das Karzinom wird operativ entfernt und bei Bedarf bestrahlt.

  • Der häufigste Grund für Scheidenkrebs ist eine frühere Infektion mit HPV.
  • Die HPV-Impfung schützt vor der Entstehung von Scheidenkrebs und anderen Erkrankungen.
  • Die Entdeckung von Scheidenkrebs ist oft ein Zufallsbefund.
  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei der Gynäkolog:in helfen, Tumore frühzeitig zu entdecken.
  • Blutungen und Ausfluss sind erste Symptome für Scheidenkrebs.
  • Strahlentherapie, Operation und Chemotherapie zählen zu den Behandlungsmethoden.
Art bösartige Veränderungen/Karzinom in der Scheide
Ursachen häufig humane Papillomaviren (HPV), Immunschwäche
Übertragung nicht ansteckend
Symptome keine oder Blutungen, wunde Stellen an der Scheidenhaut, wässriger Ausfluss
Behandlung Operation, Bestrahlung, Chemotherapie
Vorsorge HPV-Impfung, Kondom, regelmäßige gynäkologische Kontrolluntersuchungen, gesunder Lebensstil

Die genauen Auslöser für Scheidenkrebs sind noch nicht bekannt.

Der häufigste Grund für Scheidenkrebs, vor allem bei jüngeren Frauen, ist eine frühere Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV), insbesondere mit den HPV- Typen 16 und 18, die ein hohes kanzerogenes Potential aufweisen.

Weitere Risikofaktoren können sein:

  • Immunsuppression (Unterdrückung der körpereigenen Immunabwehr)
  • Gebärmutterhalskrebs oder Vulvakrebs
  • ein durch Medikamente geschwächtes Immunsystem
  • Promiskuität (Geschlechtsverkehr mit mehreren Partnern)

Viele Frauen haben keine Symptome. Meist treten Beschwerden erst auf, wenn das Vaginalkarzinom bereits weit fortgeschritten ist.

Zu den Leitsymptomen zählen:

  • wässriger Ausfluss sowie Blutungen, die auch nach dem Geschlechtsverkehr, zwischen der Menstruation oder in der Menopause auftreten.
  • Ist der Krebs bereits sehr weit fortgeschritten und hat der Tumor eine gewisse Größe erreicht, können auch Schmerzen beim Urinieren sowie häufiger Harndrang auftreten.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei der Gynäkolog:in dienen der Früherkennung von gynäkologischen Krebsarten.

  • Anamnese: Besteht der Verdacht auf Scheidenkrebs, stellt die Ärzt:in zunächst Fragen zu Beschwerden und Auffälligkeiten (Patientenanamnese).
  • Gynäkologische Untersuchung: Anschließend folgt eine gynäkologische Untersuchung. Die Ärzt:in tastet die Scheideninnenwand sowie die Leistengegend auf Auffälligkeiten und Verhärtungen ab und führt eine Ultraschalluntersuchung der inneren Geschlechtsorgane sowie der umliegenden Organe durch.
  • PAP-Abstrich: Mit Hilfe eines Wattestäbchens entnimmt sie einen Zellabstrich und analysiert die Probe unter dem Mikroskop (PAP-Abstrich).
  • Biopsie: Um Zellveränderungen auszuschließen oder zu bestätigen, führt die Ärzt:in gegebenenfalls eine Biopsie (Gewebeuntersuchung) durch. Dabei wird eine Gewebeprobe aus der Scheide entnommen, untersucht und analysiert.

Wurde Scheidenkrebs diagnostiziert, muss eruiert werden, in welchem Stadium sich das Vaginalkarzinom befindet und ob bzw. wie weit sich der Tumor in umliegendes Gewebe ausgebreitet hat (Staging-Untersuchungen). Es kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz:

Je nachdem, wo und in welchem Stadium sich der Krebs befindet, werden folgende Behandlungsmethoden eingesetzt:

  • Strahlentherapie
  • Chemotherapie
  • Operation

Strahlentherapie: In den meisten Fällen kommt zur Behandlung von Scheidenkrebs innerlich (Brachytherapie) oder äußerlich (perkutane Therapie) die Strahlentherapie zum Einsatz.

Operation: Kleine Tumore können operativ entfernt werden. Bei größeren Tumoren müssen dabei mitunter auch die Scheide und die Gebärmutter (Hysterektomie) entfernt werden – bei weiterer Ausdehnung (teilweise) auch umliegende Lymphknoten, die Harnblase oder andere betroffene Organe. Die Scheide kann später im Zuge einer plastischen Operation wieder rekonstruiert werden.

Chemotherapie: Im weit fortgeschrittenen Stadium wird eine Chemotherapie durchgeführt.

Wird Scheidenkrebs nicht behandelt, wächst der Tumor weiter, breitet sich auf das umliegende Gewebe aus und dringt in Blut- und Lymphgefäße ein.

Die Nachsorge umfasst langfristig Routineuntersuchungen in regelmäßigen Abständen.

Die genauen Ursachen für die Entstehung von Scheidenkrebs sind noch ungeklärt, die meisten Vaginalkarzinome werden auf eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV) durch Geschlechtsverkehr zurückgeführt.

  • Die Verwendung eines Kondoms kann das Risiko einer Infektion reduzieren.
  • Die HPV-Impfung bietet Schutz vor HP-Viren, die Erkrankungen wie Gebärmutterhals-, Scheiden-, Penis- oder Analkrebs sowie Feigwarzen auslösen können. Zur Vorbeugung wird die Impfung sowohl Mädchen als auch Buben ab einem Alter von neun Jahren empfohlen.
  • Ein gesunder Lebensstil (ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, Nichtrauchen, etc.) kann das Risiko für die Entstehung von Krebs reduzieren.
  • Kontrolltermine bei der Gynäkolog:in: Im Rahmen regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen kann Scheidenkrebs frühzeitig erkannt werden.

Autor:in:
Redaktionelle Bearbeitung:
Medizinisches Review:
Erstellt am:

31. Januar 2024

Stand der medizinischen Information:

31. Januar 2024


ICD-Code:
  • C52

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