Eine gesunde Ernährung soll gleichermaßen vollwertig, ausgewogen, abwechslungsreich, ballaststoffreich, vitamin- und mineralstoffreich sein. Außerdem sollte über die tägliche Nahrungszufuhr der Energiebedarf gedeckt werden. In Summe sind es also sehr viele Faktoren, die bei der Erstellung des Speiseplans berücksichtigt werden müssen. Wie lassen sich diese in den Alltag integrieren? Und was braucht ein Kind eigentlich für eine gesunde Entwicklung?
Was Sie wissen sollten: Ein Baby braucht etwa drei- bis viermal soviel Energie wie ein Erwachsener. Konkret bedeutet das: Pro Kilogramm Körpergewicht benötigt ihr Baby etwa 90 - 120 kcal. Wichtig: Vermeiden Sie eine strikt fettarme Ernährung. Verwenden Sie zum Zubereiten der Speisen hochwertige, kaltgepresste Pflanzenöle. Sie liefern dem kleinen Erdbewohner essentielle Fettsäuren, die eine gesunde Entwicklung und ein funktionsfähiges Immunsystem fördern. In den ersten Lebensmonaten erhöht sich die Anzahl der roten Blutkörperchen. Insofern sollte ganz besonders auf eine ausreichende Versorgung mit Eisen geachtet werden.
So klappt es auch: Babys artikulieren sich oft auf sehr unmissverständliche Weise. Was nicht schmeckt, wird ausgespuckt. Besteht Mama dennoch auf das "Löffelchen für Papa“ wird die Schüssel protestvoll weggeschubst. Versuchen Sie die "Raubtierfütterung" gelassen in Angriff zu nehmen und variieren Sie in der Auswahl der Speisen. Spätestens ab dem 2. Lebensjahr können es die Kleinen jedoch kaum erwarten, an der Kost der "Großen" teilhaben zu dürfen. Nutzen Sie diese Zeit der Neugierde und verschaffen Sie Ihrem Youngster Möglichkeiten, um unterschiedliche Lebensmittel zu probieren.
Was Sie wissen sollten: Kalzium spielt während des gesamten Entwicklungsverlaufes – vom Kleinkind bis zum Jugendlichen – eine große Rolle. Neben dem bekanntesten Kalziumspender – der Milch – ist der Mineralstoff unter anderem auch in Brokkoli und grünem Blattgemüse enthalten. Der Nährstoffbedarf ist neben dem Alter auch von der Körpergröße und dem Bewegungsdrang abhängig. Im Durchschnitt liegt der Kalorienbedarf in diesem Alter circa bei 1600 Kalorien. Um die Versorgung mit allen notwendigen Nährstoffen zu gewährleisten, sollte möglichst abwechslungsreich gekocht werden. Bevorzugen Sie saisonale und heimische Produkte, die mangels langer Transportwege reich an wichtigen Inhaltsstoffen sind.
So klappt es auch: Im Kindergartenalter werden die Geschmacksvorlieben für später geprägt. Bei der Auswahl der Speisen orientieren sich Kindern dabei gerne an anderen. Mit entsprechenden Konsequenzen: Wenn Papa beim Mittagessen ständig eine "Extrawurst" serviert bekommt, findet sich auch der Sohnemann nicht mit gesunder Kost ab. Wieso sollte er sich auch an marinierten, grünen Blättern erfreuen, während sein Vater ausschließlich am Braten festhält? De facto machen Kinder, was Erwachsene Ihnen vorleben. Heißt: Wenn Maxi in den Apfel beißen soll, müssen das auch Mama und Papa tun.
Was Sie wissen sollten: Kindern, die viel Zeit in Innenräumen verbringen mangelt es häufig an Vitamin D. Dieses "Sonnenhormon" wird unter anderem durch UV-Licht gebildet. Daneben steckt es aber auch in Lebensmitteln wie Pilzen und Eiern. Um volle Konzentrations- und Leistungsfähigkeit aufrecht zu erhalten ist ein regelmäßiger Energienachschub erforderlich. Kleine, über den Tag verteilte Mahlzeiten halten die Leistungskurve konstant und versorgen den Körper kontinuierlich mit wichtigen Nährstoffen.
So klappt es auch: Schulkinder lieben es, tagelang dasselbe zu essen. Das kann Eltern schon mal zur Weißglut treiben. Zur Beruhigung: Die anfängliche Abneigung gegen neue Lebensmittel ist vollkommen normal. Wir bevorzugen nämlich Speisen, die wir bereits mehrfach gegessen haben. Man nennt dieses Phänomen "mere exposure effect", je mehr Druck Sie auf Ihr Kind ausüben, desto größer ist der Widerwille. Besser: Variieren Sie bei den Zutaten, machen Sie Geschmackstests und lassen Sie Ihr Kind bei der Speisenauswahl mitbestimmen.
Was Sie wissen sollten: Der Energiebedarf von Heranwachsenden steigt mit zunehmendem Alter und Körpergewicht. Den Höhepunkt erreicht er um das 15. Lebensjahr. Burschen verbrauchen dann gut und gerne 3000 kcal. Zum Vergleich: Das entspricht in etwa dem Kalorienbedarf eines Bauarbeiters. Der Energiebedarf von Mädchen ist um etwa 500 Kalorien niedriger.
Gut zu wissen: In diesem Lebensabschnitt ist das Risiko eines Nährstoffmangels – insbesondere an Eisen, Folsäure und Kalzium – größer.
So klappt es auch: Teenager lieben Fastfood und Süßigkeiten und finden Gesundes meist "voll uncool". Vorschriften helfen hier nur wenig weiter. Besser ist es, die Autonomie ein Stück weit an die Rebellen abzugeben und bloß indirekte Unterstützung anzubieten. Füllen Sie den Kühlschrank vorwiegend mit gesunden Leckereien und versuchen Sie in Ihrer Familie ein gesundes Essverhalten zu kultivieren.
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