Bis zu 8 Prozent der Kinder leiden an einer Allergie gegen ein bestimmtes Nahrungsmittel, Tendenz steigend. Eine präzise Diagnose eines allergologisch geschulten Arzt und eine ernährungstherapeutische Begleitung einer Diätologin sind daher besonders wichtig.
Babys und Kindern bis zu sechs Jahren haben meist eine Lebensmittelallergie auf Grundlebensmittel, wie etwa Kuhmilch und Hühnerei, die häufig bis zum Schuleintritt wieder verschwunden ist. Bei Schulkindern und Jugendlichen dagegen kommt es immer häufiger zu Allergien auf Erd- und Baumnüsse zum Beispiel Haselnuss, Walnuss oder Cashewnüsse.
Beschwerden treten vorwiegend innerhalb der ersten dreißig Minuten nach dem Verzehr des allergenhaltigen Lebensmittels auf. Jedoch können auch bereits Spuren des Allergie-Auslösers eine allergische Reaktion hervorrufen.
„Die Beschwerden reichen von starkem Juckreiz, Rötungen und Nesselausschlag am ganzen Körper, Übelkeit und Erbrechen, starken Bauchschmerzen und erschwerter Atmung bis hin zu einem allergischen Schock“, so Dr. Huttegger.
Um eine allergische Reaktion zu vermeiden, sollten betroffene Familien unbedingt einen allergologisch ausgebildeten Facharzt aufsuchen und einen Allergietest durchführen lassen. In der Regel ist die einzige therapeutische Möglichkeit, einer Reaktion zu entgehen, eine strikte Streichung des Lebensmittels vom Speiseplan. Um möglichen Mangelerscheinungen vorzubeugen, sollte sich die Familie des Weiteren an eine geschulte Diätologin wenden. Außerdem empfiehlt es sich als Betroffener und Angehöriger ausreichend schulen und mit Notfall-Medikamenten ausstatten lassen.
Nicht nur die Eltern müssen wissen, was im Notfall zu tun ist, sondern auch das betroffene Kind. Somit ist es wichtig, dass das Kind versteht, welche Lebensmittel es nicht essen darf und warum. Um Kleinkindern diese Informationen leichter verständlich zu machen, können sie in altersgerechte Geschichten verpackt oder spielerisch aufbereitet werden.
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Informieren Sie die Lehrer und die Schulleitung über die Nahrungsmittel-Allergie Ihres Kindes. Um etwaige Zweifel aus dem Weg zu räumen, können Sie auch ein ärztliches Attest vorlegen. So ist klar, dass es sich dabei um keine Selbstdiagnose handelt.
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Sprechen Sie mit dem Anbieter der Schulverpflegung, und teilen Sie ihm mit, welche Lebensmittel Ihr Kind nicht verträgt. Vielleicht lässt es sich einrichten, dass für Ihr Kind separat Speisen zubereitet werden.
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Erklären Sie den Freunden Ihres Kindes und vor allem deren Eltern, welche Nahrungsmittel Ihr Kind meiden muss.
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Weisen Sie Ihr Kind darauf hin, dass es seine Jause nicht mit andern tauschen soll, und erklären Sie ihm, an wen er sich in einem Notfall wenden soll.
- Presse-Information Nahrungsmittel-Allergien bei Kindern nehmen zu vom 09.04.2019
- Stiftung ECARF: Mein Kind hat eine Allergie – Tipps für die Einschulung (24.08.2020)
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung - Lebensmittelallergien bei Babys und Kleinkindern (24.08.2020)