Mastodynie (Schmerzen in der Brust, Brustschmerzen, schmerzende Brüste)

Mastodynie Brustschmerzen bei Frauen
Schmerzen im Bereich der Brust sollten immer ärztlich abgeklärt werden.
© Olena Yakobchuk / Shutterstock.com
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Spannungsgefühle, Berührungsempfindlichkeit und diffuse Schmerzen im weiblichen Brustgewebe oder an den Brustwarzen werden als Mastodynie bezeichnet.

Medizinische Expertise

Andrea Kottmel

Dr.in Andrea Kottmel

Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe
Guglgasse 12/3/383, 1110 Wien
www.sexualmedizin-wien.at
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Die weibliche Brust zählt zu den sekundären Geschlechtsmerkmalen und besteht aus Fett-, Binde- und Drüsengewebe. Einschneidende Lebensphasen wie Pubertät, Schwangerschaft oder Menopause bewirken, dass sich das Brustgewebe verändert. Hinzu kommen hormonelle Schwankungen, die im Zuge des Monatszyklus auftreten. Manche Hormone lassen das Drüsengewebe anschwellen, es können sich Zysten und kleine Knoten bilden, die oft schnell wieder verschwinden. Diese Veränderungen können auch Schmerzen unterschiedlich starker Ausprägung verursachen.

  • Spannungsschmerzen, Dehnungs- und Druckgefühl oder Berührungsempfindlichkeit in der weiblichen Brust sind Beschwerden, die unter dem Begriff "Mastodynie" zusammengefasst werden.
  • Die Schmerzen in der Brust sind, vor allem wenn sie beidseitig auftreten, meist hormonell bedingt und können unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
  • Treten die Brustschmerzen zum ersten Mal auf, sollte die Ursache unbedingt abgeklärt werden. Meistens verschwinden die Symptome mit Beginn der Monatsblutung wieder.
  • Welche Therapie zum Einsatz kommt, hängt von der jeweiligen Ursache ab.
Art Schmerzen im Brustgewebe oder an den Brustwarzen
Ursache unterschiedlich, meist zyklusbedingt
Symptome Schmerzen, Berührungsempfindlichkeit, Spannungsgefühl
Behandlung je nach Ursache symptomatisch, Hormontherapie oder Behandlung zugrundeliegender Erkrankungen

Bei Schmerzen in der weiblichen Brust handelt es sich um unterschiedlich stark ausgeprägte Beschwerden, etwa:

  • Spannungsgefühle
  • Dehnungsschmerzen
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Druckgefühl
  • Anschwellen der Brüste
  • schmerzende Brustwarzen

Die Schmerzen können einseitig oder beidseitig auftreten und sich im Laufe des Tages verändern. Von der Mastodynie abzugrenzen sind tastbare Verhärtungen, die vor allem vor der Menopause meist gutartig sind, aber unbedingt abgeklärt werden müssen.

Schmerzen in der Brust können unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen, stehen jedoch meist in engem Zusammenhang mit einer vermehrten Produktion von Östrogen und Progesteron – vor allem wenn die Beschwerden beidseitig auftreten. Insbesondere vor oder während der Regelblutung können dadurch Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe oder eine Volumenzunahme entstehen, so auch beim prämenstruellen Syndrom (PMS).

Schmerzen in der Brust sind häufig zyklusabhängig. Brustschmerzen können jedoch auch zyklusunabhängig entstehen und u.a. durch folgende Faktoren ausgelöst werden:

  • hormonell bedingte Veränderungen, etwa während der Pubertät, Schwangerschaft und Stillzeit oder Menopause, durch Hormonersatztherapien oder die Einnahme der Pille
  • Mastitis (Brustentzündung), z. B. während der Stillzeit (Milchstau) oder aufgrund einer bakteriellen Infektion
  • Zysten oder andere gutartige Veränderungen (z. B. Fibroadonem, Mastopathie)
  • Mammakarzinom, sehr selten

Generell sollte die Brust regelmäßig selbst abgetastet werden. Dies ist nicht nur eine wichtige Maßnahme zur Brustkrebsvorsorge, sondern hat auch den Vorteil, mit der eigenen Brust vertraut zu sein und zyklusbedingte Veränderungen besser zu kennen. Treten die Beschwerden erstmals auf, sind Verhärtungen oder Knoten zu spüren oder kommen weitere Symptome wie Fieber oder Schüttelfrost hinzu, muss eine Ärzt:in aufgesucht werden.

Die erste Ansprechpartner:in ist die Gynäkolog:in (Frauenärzt:in). Diese wird
im Zuge eines ausführlichen Gesprächs auch Fragen zum Zyklus stellen (Anamnese). Anschließend führt die Ärzt:in eine Tastuntersuchung der Brust durch, gefolgt von einer gynäkologischen Untersuchung.

Folgende weiterführende Untersuchungen helfen dabei, eine Diagnose zu stellen:

  • Ultraschall (Sonografie)
  • Röntgen
  • Blutbild, Bestimmung bestimmter Hormone (z. B. Prolaktin)
  • Mammografie
  • bei Auffälligkeiten: Biopsie (Gewebeuntersuchung)

Die Behandlung von Brustschmerzen erfolgt je nach Ursache.

  • Nach Absprache mit der Ärzt:in können bei menstruationsabhängigen Beschwerden Schmerzmittel (z. B. Paracetamol) helfen.
  • Ebenso können Phytotherapeutika wie beispielsweise Mönchspfeffer die Beschwerden lindern.
  • Antibiotika sind bei Entzündungen oder einer Infektion des Brustgewebes das Mittel der Wahl.
  • Ist eine Zyste der Auslöser, kann diese z. B. punktiert werden.

Auch einfache Mittel können die Schmerzen lindern:

  • Ein gutsitzender BH stützt das Gewebe.
  • Topfenwickel wirken kühlend und wohltuend.
  • Vor oder während der Menstruation ist es hilfreich, Stress zu reduzieren.

Autor:innen:
Redaktionelle Bearbeitung:
Medizinisches Review:
Erstellt am:

15. Februar 2023

Stand der medizinischen Information:

15. Februar 2023

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