Bei dem Begriff "Tinnitus" handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern um ein Symptom. In den meisten Fällen, ausgelöst etwa durch zu laute Musik, verschwindet Tinnitus innerhalb weniger Stunden wieder. Treten die Ohrgeräusche dauerhaft auf (chronisch), kann das ein Anzeichen auf eine andere Erkrankung sein. Lesen Sie hier sieben mögliche Ursachen für einen Tinnitus.
Es wird geschätzt, dass etwa 30 % der Betroffenen ein Knall- oder Lärmtrauma als Ursache eines Tinnitus haben. Dabei werden die Sinneszellen der Hörschnecke im Innenohr durch Lärm geschädigt wie z.B.
- Musikbeschallung bei einem Konzert,
- übermäßig laute Musik über Kopfhörer,
- durch eine Explosion
- oder einen lauten Knall.
Bei einem Hörsturz handelt es sich um eine plötzliche Verminderung des Hörvermögens. Als eine Nebenerscheinung kann unter anderem auch ein Tinnitus auftreten. Mögliche Ursachen für einen Hörsturz sind z.B. Bluthochdruck, Diabetes, Knalltraumata.
Mehr zum Thema: Hörsturz » Welche Formen gibt es?
Bei den meisten chronischen Tinnitus gibt es zumindest eine kleine psychologische Facette. Psychische Belastungen, Depressionen, Angststörungen oder posttraumatische Belastungsstörungen erhöhen das Risiko für die Entwicklung eines Tinnitus bzw. diesen verstärken.
Stress: Ein akuter, nur kurzfristig auftretender Tinnitus kann die Folge von psychischer Überbelastung durch einen stressigen Alltag sein.
Mehr zum Thema: Posttraumatische Belastungsstörung » Welche Symptome können auftreten?
Zu den häufigsten Ursachen zählen Durchblutungsstörungen. Eine mangelnde Durchblutung des Innenohrs kann einen Tinnitus verursachen. Da der Tinnitus als Symptom wahrzunehmen ist, ist es für Ärzt:innen oft schwierig, sofort die richtige Behandlungsmethode zu wählen. Einer der ersten Versuche ist daher zumeist eine Infusionstherapie oder das Verschreiben von Medikamenten, die die Durchblutung fördern sollen.
Mehr zum Thema: Durchblutungsstörungen » Was sind die Ursachen?
Viele Tinnitus hängen mit einer akuten Beschädigung des Innenohrs zusammen. Auslöser dafür können Virusinfektionen oder bakterielle Infektionen sein, die mit entzündlichen Veränderungen einhergehen z.B. einer Mittelohrentzündung.
Zu weiteren ursächlichen Ohrerkrankungen gehören z.B. Trommelfelldefekt oder Tubenfunktionsstörungen.
Mehr zum Thema: Mittelohrentzündung » Was hilft?
Bei Morbus Menière handelt es sich um eine Form von Schwindel, die plötzlich einsetzt und Minuten bis Stunden andauern kann. Während der Schwindelattacke leiden Betroffene oftmals auch unter einem tieftonigen Geräusch und Schwerhörigkeit.
Mehr zum Thema: Schwindel » Was tun bei starken Beschwerden?
Probleme mit den Kiefermuskeln und Kiefergelenken können Ursache sein. Betroffene mit Schmerzen und Fehlfunktionen der Kaumuskulatur leider häufig an einem Tinnitus. In der Regel verfügen sie aber über ein normales Hörvermögen.
In seltenen Fällen können auch bestimmte Medikamente Nebenwirkungen hervorrufen, die das Hörsystem beeinflussen und einen Tinnitus auslösen oder einen bereits bestehenden verstärken.
Zu diesen sogenannten ototoxischen Medikamenten zählen z.B.
- spezielle Antibiotika
- Chemotherapeutika (bei Krebsbehandlungen)
- Anti-Malaria-Mittel
- bestimmte Psychopharmaka
Mehr zum Thema: Tinnitus » Symptome, Schweregrade & Behandlung
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- Österreichische Tinnitus-Liga (10.08.2020)
- S3-Leitlinie: Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie: Chronischer Tinnitus; AWMF-Reg.-Nr. 017/064; Stand September 2021 (15.01.2025)
- HNO-Ärzte im Netz: Tinnitus – Ursachen & Risikofaktoren (16.01.2025)
- Gesundheitsinformation.de (15.01.2025): Ohrgeräusche (Tinnitus)
- Österreichische Tinnitus-Liga (15.01.2025): Was ist Tinnitus?