Ist die Therapie richtig angepasst, ist das Asthma auch langfristig unter Kontrolle. Für die optimale Einstellung ist es wichtig, dass Patient:in und Ärzt:in als Team zusammenarbeiten. In diesem Artikel erfahren Sie:
- Welche Informationen Sie Ihrer Ärzt:in beim Besuch mitteilen sollten, um ihn bei der Anpassung Ihrer Therapie zu unterstützen.
- Ob Ihr Asthma als kontrolliert eingestuft werden kann.
Studien belegen, dass viele Patient:innen ihren Asthma-Kontroll-Grad anders einschätzen als ihre behandelnde Ärzt:in. Dies hat zwei wesentliche Gründe:
- Patient:innen gewöhnen sich an ihre Beschwerden und unterschätzen das Risiko.
- Der Begriff "Kontrolle" wird falsch interpretiert – viele meinen damit: "Wie schnell und gut wirkt meine Medikation?"
Dabei beschreibt ein gut kontrolliertes Asthma den Zustand der weitgehenden Beschwerdefreiheit. Durch die regelmäßige Beurteilung der Asthmakontrolle in Absprache zwischen Ärzt:in und Patient:in kann die Therapie angepasst werden. Die Therapie erfolgt über ein Stufenmodell, welches auf dem Schweregrad des Asthmas aufbaut. Hierbei ist immer das Ziel, mit der geringstmöglichen Dosis an Medikamenten die Symptome gut kontrollieren zu können.
Der Grad der Asthmakontrolle lässt sich in drei Stufen gliedern:
1. | Kontrolliertes Asthma |
---|---|
2. | Teilweise kontrolliertes Asthma |
3. | Unkontrolliertes Asthma |
Mehr zum Thema: Asthma » Welche Symptome können auftreten?
Asthmakontrolle hat zwei Bereiche:
- Symptomkontrolle und
- zukünftiges Risiko für unerwünschte Ereignisse.
Der Lungenfunktionstest ist ein wichtiger Bestandteil der Beurteilung des zukünftigen Risikos. Die Lungenfunktion der Patient:in sollte hierfür zu Beginn der Behandlung, nach 3-6 Monaten in Behandlung (um die persönliche Bestleistung der Patient:in zu ermitteln) und danach in regelmäßigen Abständen zur laufenden Risikobewertung gemessen werden.
Durch ein Peak-Flow-Meter kann die Patient:in diese Messung auch eigenständig zu Hause durchführen, dies trägt zur Selbstkontrolle des Asthmas bei.
Andere Parameter, die zu einer Verschlechterung des Asthmas führen könnten wie z. B. Rauchen, Übergewicht oder psychische Probleme, sollten ebenfalls berücksichtigt werden. Schlechte Symptomkontrolle ist eine Belastung für die Patient:in und erhöht das Risiko für sogenannte Exazerbationen – einer Verschlechterung bei chronischen Krankheiten. Diese müssen gegebenenfalls mit einer stärkeren Medikation und oralen Steroiden behandelt werden.
Für den Verlauf der Behandlung ist es wichtig, dass bei jedem Arzttermin über das Asthma im täglichen Leben gesprochen wird.
Hierfür sollte die Ärzt:in über folgende Punkte informiert werden:
- Atmung (falls Husten auftritt oder die Lunge "pfeift")
- Anzahl und Schwere der Asthmaanfälle
- Welche Medikamente wurden verwendet?
- Werden Nebenwirkungen durch den Einsatz der Medikamente verspürt?
- Einschränkungen der alltäglichen Aktivitäten
- Schlafqualität
Wie erkennt man einen Asthmaanfall? |
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Bei langjähriger Erkrankung neigen Patient:innen dazu, den eigenen Zustand besser einzuschätzen als er eigentlich ist – sie haben sich an die ständigen Beschwerden gewöhnt. Um dennoch ermitteln zu können, wie kontrolliert das Asthma ist, gibt es Selbsttests und standardisierte Fragebögen wie:
Diese Art des Selbstmanagements und die Objektivierung der Symptome sind für eine gute Kontrolle unabdingbar.
Mehr zum Thema: Asthma » Die Behandlung mit Kortison
- GINA – Global Strategy for Asthma Management and Prevention (Updated 2019) (02.10.2019)
- Nationale VersorgungsLeitlinie Asthma (Deutschland) (02.10.2019)
- Price, D., Fletcher, M., & van der Molen, T. (2014). Asthma control and management in 8,000 European patients: the REcognise Asthma and LInk to Symptoms and Experience (REALISE) survey. NPJ primary care respiratory medicine, 24, 14009. doi:10.1038/npjpcrm.2014.9 (02.10.2019)