Betroffenen des Burning Mouth Syndrome (BMS) schmerzt der Mund, ohne dass dafür ein unmittelbarer erkennbarer Grund vorliegt. Frauen sind davon etwa sieben Mal häufiger betroffen als Männer, besonders hoch ist die Prävalenz während der Wechseljahre.
- Beim Burning Mouth Syndrome kommt es ohne erkennbaren unmittelbaren Auslöser zu Schmerzen im Mund.
- Mögliche Ursachen sind geschädigte Nerven oder indirekte Auslöser wie Diabetes oder Lebensmittelallergien.
- Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Zur akuten Schmerzlinderung können Kühlung, Schmerzmittel oder lokale schmerzstillende Gels beitragen.
- Betroffene sollten auf scharfe Speisen verzichten, Alkohol eher meiden und bei Bedarf mit dem Rauchen aufhören.
Art | Syndrom |
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Ursachen | geschädigte Nerven, Diabetes, Lebensmittelallergien, mechanische Reize wie scharfe Zähne oder Füllungen, Infektionen im Mund (Pilze, Herpes), Erkrankungen der Speicheldrüse (Sjögren-Syndrom, Sicca-Syndrom), Refluxerkrankung, Östrogenmangel (Menopause), Vitamin-B12-Mangel, Folsäure-Mangel, Eisenmangel |
Symptome | Brennen auf der Zunge (das oft nachmittags und gegen Abend hin zunimmt), bitterer Geschmack, verstärktes Durstgefühl |
Therapie | Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung, Vitaminsubstitution, Kühlung, Zahnsanierung, psychologische Unterstützung |
Vorbeugung | Rauchstopp, Alkoholverzicht, Vermeidung scharfer Speisen |
Der Begriff BMS fasst verschiedene Schmerzen bzw. Missempfindungen im Bereich der Zunge und der Mundhöhle zusammen. Die brennende Zunge ist zwar das häufigste, keineswegs aber das einzige Symptom des Syndroms. Weitere typische Beschwerden sind unter anderem:
- schmerzhaftes Brennen im Mund
- Jucken an der Zunge
- bitterer Geschmack
- Schluckschwierigkeiten
- verstärktes Durstgefühl
Man unterscheidet zwischen zwei Formen des Burning Mouth Syndrome. Beim sogenannten primären BMS sorgen geschädigte Nerven für die Beschwerden. Von einem sekundären BMS spricht man hingegen, wenn ein indirekter Auslöser verantwortlich ist.
Mögliche Ursachen sind:
- mechanische Reize wie scharfe Kanten oder Plomben der Zähne
- ernährungsbedingter Mangel (z. B. Eisenmangel, Vitamin-B12-Mangel, Folsäuremangel)
- Diabetes
- Lebensmittelallergien oder Unverträglichkeiten
- Depression
- stark ausgetrockneter Mund (Sicca Syndrom, M. Sjögren)
- Infektionen im Mund (Candida-Pilz, Herpes)
- Nebenwirkung bestimmter Medikamente (bestimmte Antidepressiva, ACE Hemmer)
- Erkrankungen der Speicheldrüse (Sjögren-Syndrom, Sicca-Syndrom)
- Refluxerkrankung
Als hormonell bedingtes und vermutlich durch den Östrogenmangel ausgelöstes Begleitsymptom tritt das Syndrom besonders häufig bei Frauen in den Wechseljahren auf.
Die Behandlung des Burning Mouth Syndrome richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Wird etwa eine Lebensmittelallergie oder Unverträglichkeit diagnostiziert, sollte der Betroffene die entsprechenden Allergene zu vermeiden versuchen. Bei scharfkantigen Zähnen, vielen Metall-haltigen Füllungen oder einer Mundinfektion müssen diese möglichen Ursachen zunächst behoben werden. Sollte ein Diabetes (Zuckerkrankheit) oder eine Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) bestehen, ist eventuell eine medikamentöse Einstellung der Erkrankung notwendig. In vielen Fällen bleibt eine klare Diagnosestellung jedoch aus und dementsprechend gestaltet sich eine gezielte Therapie oft schwierig.
Gegen akute Schmerzen sieht die Behandlung hauptsächlich den Einsatz von Schmerzmitteln oder besser lokalanästhetischen Spülungen oder Gels vor. Vielen Betroffenen hilft außerdem ein Abkühlen der Zunge, etwa durch Trinken eines Glases kalten Wassers oder das Lutschen eines kleinen Eiswürfels. Bei Vitaminmangelerscheinungen gilt es, diese zu beheben und gegebenenfalls auch die Ernährung umzustellen.
Insbesondere bei unklarer Ursache lohnt es sich, bestimmte Risikofaktoren im Alltag zu vermeiden. Vermeiden sollten Betroffene:
- Zungenbeißen und Zähneknirschen
- heftiges Putzen der Zunge
- unpassende Zahnprothesen
- scharfe Speisen
- stark säurehaltige Lebensmittel (z. B. Tomaten, Zitrusfrüchte)
- Alkohol
- Rauchen
Einen Versuch wert ist außerdem der Umstieg auf andere Zahnpflegeprodukte. Womöglich liegt eine unerkannte Allergie gegenüber einem Inhaltsstoff vor. Wird der Lebensstil entsprechend angepasst, verbessert sich die Symptomatik oft schon nach einigen Wochen. In einigen Fällen kann auch eine Depression zugrunde liegen und dann empfiehlt es sich, frühzeitig einen Neurologen oder Psychiater aufzusuchen, um sich professionelle Hilfe zu holen.