Intervallfasten: Welche Methode passt zu mir?

Auch während der Essensphasen sollte man auf eine gesunde und nährstoffreiche Ernährung achten.
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Man isst, was man will, muss im Gegenzug aber längere Zeit fasten: Wir stellen vier Varianten des aktuell so beliebten Intervallfastens vor.

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So motiviert man zu Beginn noch ist, so sehr werden viele Diäten nach einiger Zeit zur mentalen Belastung. Die ständige Beschäftigung mit gesunder Ernährung kann zum alles überschattenden Mittelpunkt des Lebens werden und dazu führen, dass der Genuss und die Freude am Essen verloren geht. Umso attraktiver ist für viele Menschen das Konzept des Intervallfastens. Strenge Fastenphasen wechseln sich mit Zeiten ab, in denen der Ernährung kaum Regeln vorgeschrieben sind. Wir stellen die vier beliebtesten Fasten-Methoden vor und beleuchten ihre Vor- und Nachteile.

Die 16:8-Diät, auch Leangains-Protokoll genannt, ist die bekannteste Art des Intervallfastens. Jeden Tag muss man 16 Stunden am Stück auf jegliche Nahrung verzichten, einzig Wasser oder ungesüßte Tees sind erlaubt. Im Gegenzug darf in den restlichen 8 Stunden alles, ohne jegliche Einschränkungen, gegessen werden. Viele setzen die tägliche Fastenperiode zwischen 20 und 12 Uhr an, da man über Nacht im Regelfall ohnehin nichts zu sich nimmt.

Vorteile:

Der wohl größte Vorteil der 16:8-Diät ist ihre Einfachheit. Während andere Intervallfasten-Methoden zumindest ein bisschen Beobachtung verlangen, kann hier während der Essensphasen im Prinzip alles konsumiert werden. Mehr als den halben Tag zu fasten, ist am Anfang natürlich nicht ganz einfach, entwickelt sich aber rasch zur Gewohnheit. Mit seinen klaren, simplen Regeln ist die 16:8-Diät für Einsteiger:innen wahrscheinlich die am besten geeignete Methode.

Nachteile:

Während der praktisch unkontrollierten Essensphasen sollte man zumindest ein bisschen auf die Ernährung achten. Nur Fast Food und Süßigkeiten zu sich zu nehmen, ist natürlich auch im Rahmen der 16:8-Diät eine schlechte Idee. Gerade Obst und Gemüse sollten regelmäßig auf den Teller, um etwaige Mängel zu vermeiden.

Bei der 5:2-Methode muss man an zwei nicht aufeinanderfolgenden Tagen der Woche nahezu gänzlich auf die Nahrungsaufnahme verzichten. An diesen Fastentagen sollen dem Körper nur etwa 500 bis maximal 600 Kalorien zugeführt werden. Für den Rest der Woche gibt es hingegen keinerlei Einschränkungen.

Vorteile:

Anders als bei der 16:8-Diät muss man sich nicht täglich aufs Neue zurückhalten. Stattdessen wählt die Person zwei Fastentage und darf den Rest der Woche ohne strenge Regeln sein Essen genießen. Praktisch ist das gerade auch in gesellschaftlicher Hinsicht. So muss man bei etwaigen Familienfeiern, Verabredungen oder sozialen Events nicht nervös auf die Uhr blicken, sondern legt diese einfach auf den richtigen Tag fest.

Nachteile:

Wer gerade einmal 500 Kalorien zu sich nimmt, sollte sich deren Aufteilung genau überlegen. Schließlich ist es nicht leicht, mit so wenig Energie durch den Tag zu kommen. Gibt es schwere Vorerkrankungen oder stehen besonders anstrengende Aufgaben an, ist dies auch einfach schlichtweg nicht zu empfehlen. Probleme kann man nur durch eine gute Wochenplanung umgehen.

Die "Eat Stop Eat"-Methode funktioniert im Prinzip sehr ähnlich wie die 5:2-Diät. An 5 Tagen der Woche darf alles auf den Tisch kommen, worauf man Lust hat. Dafür gibt es wöchentlich zwei nicht aufeinanderfolgende Fastentage. Der einzige, durchaus entscheidende Unterschied besteht darin, dass Eat Stop Eat an diesen Tagen gar keine Kalorienaufnahme erlaubt.

Vorteile:

Menschen, die sich an der Stärkung ihrer eigenen Disziplin erfreuen, finden die "Eat Stop Eat"-Diät womöglich recht motivierend. Sofern man an den Essenstagen nicht völlig über die Stränge schlägt, stehen zudem die Chancen auf einen Gewichtsverlust tatsächlich sehr gut – immerhin geht man fast jeden dritten Tag in Hungerstreik.

Nachteile:

Einen ganzen Tag lang gar nichts zu essen, ist, wenn überhaupt, nur für gesunde, sehr fitte Menschen ratsam. Selbst unter diesen Voraussetzungen ist starker Hunger allerdings vorprogrammiert, der zumeist auch Konzentrationsstörungen und Stimmungsschwankungen zur Folge hat. Gerade an Arbeitstagen ist das Fasten dadurch äußerst mühsam.

Wer diese extreme Ernährungsweise langfristig durchsteht, ist tatsächlich ein echter Warrior. Sie funktioniert ähnlich wie die 16:8-Diät, allerdings muss sämtliche Nahrung innerhalb von nur 4 Stunden aufgenommen werden. Täglich wird also 20 Stunden am Stück gefastet.

Vorteile:

Anhänger:innen der Warrior-Diät schwören auf diesen schnellen Weg zum Wunschgewicht.

Nachteile:

Bei der Warrior-Diät handelt es sich um eine extreme Ernährungsweise, die von den meisten Ärzt:innen nicht empfohlen wird. Der Verdauungsapparat ist mit der großen Essensmenge binnen kürzester Zeit oft überfordert. Noch schwerer wiegt das Naheverhältnis der Methode zu Essstörungen. Betroffene einer Magersucht dürfte die dafür notwendige, enorme Selbstdisziplin bekannt vorkommen.


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Erstellt am:

8. Mai 2023

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