Warum Vitamin D bei Kindern wichtig ist

Mädchen trinken ein Glas Milch
Es enthalten nur wenige Lebensmittel ausreichend Vitamin D, wie etwas angereicherte Milch
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Vitamin D ist nicht nur für die kindlichen Knochen wichtig, in fast allen anderen Geweben und Organen – bis hin zum Gehirn – sitzen ebenfalls Vitamin-D-Rezeptoren.

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Vitamin D mischt an vielen Stellen im Stoffwechsel mit. Denn mittlerweile ist bekannt, dass die meisten Körperzellen Vitamin D-Rezeptoren ("Andockstellen") besitzen. Dies lässt den Schluss zu, dass das Vitamin mehr Funktionen als nur jene des Knochenaufbaus hat und als potenzieller Schutzfaktor gegenüber verschiedenen Krankheiten wirksam ist. Daher ist es wichtig, dass Säuglinge und Kleinkinder ausreichend mit Vitamin D versorgt werden. Das Vitamin ist während der frühkindlichen Prägung besonders in den ersten 1000 Tagen (von der Zeugung bis zum 2. Geburtstag) unentbehrlich.

Calcitriol, die aktive Form von Vitamin D, ist ein fleißiger Helfer im Immunsystem. Es fördert die Umwandlung von Monozyten zu den in der Immunabwehr unentbehrlichen Makrophagen (Fresszellen) und ermöglicht außerdem die Synthese von antimikrobiell wirksamen Peptiden. Studien mit Kindern belegen, dass eine gute Versorgung mit Vitamin D das Risiko für Atemwegsinfekte senken kann: Jene Kinder, die täglich 30 µg Vitamin D als Supplement erhielten, hatten ein um 62% geringeres Risiko an Grippe (Influenza A) zu erkranken.

Autoimmunprozesse spielen u. a. bei der Entstehung von Typ-1-Diabetes eine entscheidende Rolle. Vitamin D könnte aufgrund seiner immunmodulierenden Wirkung schützend wirken. Eine Studie zeigte, dass bei Kindern, die Vitamin-D-Supplemente erhielten, das Typ-1-Diabetes-Risiko um 88 % geringer war als bei jenen, die kein Vitamin D eingenommen hatten. Dies wurde durch eine Metaanalyse im Jahr 2008 untermauert. Dr. Dieter Furthner, Leiter der Abteilung für Pädiatrie am Salzkammergutklinikum Vöcklabruck: "Ich beobachte bei meinen Patienten mit Typ-1-Diabetes oder Multiple Sklerose häufig einen Mangel. Ob das die Ursache für die Erkrankung oder eine Folge davon ist, lässt sich anhand der vorliegenden Literatur noch nicht abschätzen.“ Im Fall von Multipler Sklerose (MS) wird die Vitamin-D-Versorgung mit dem Erkrankungungsrisiko in Verbindung gebracht.

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Hirnforscher haben entdeckt, dass in den Nervenzellen des Gehirns ebenfalls Vitamin D-Rezeptoren sitzen. Außerdem konnte man im Gehirn jene Enzyme nachweisen, die die Bildung von Calcitriol im Gehirn fördern. Es scheint gesichert, dass Vitamin D auch bei der Entwicklung und Funktion des Gehirns eine wesentliche Rolle spielt und daher in den ersten 1000 Tagen (von der Zeugung bis zum 2. Geburtstag) besonders wichtig ist.

Im deutschsprachigen Raum werden von Fachgesellschaften aktuell 15-20 µg Vitamin D pro Tag empfohlen – für Erwachsene genauso wie für Kleinkinder. Diese Mengen können gerade bei Kindern nicht alleine mit üblichen Lebensmitteln, die Vitamin D enthalten, erreicht werden. Angereicherte Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel können unterstützen.

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Zuletzt aktualisiert:

17. August 2020

Erstellt am:

25. Juni 2015

Stand der medizinischen Information:

17. August 2020

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