Es ist eine Situation, die sich niemand wünscht und mit der sich dennoch die meisten Menschen irgendwann im Leben konfrontiert sehen. Wenn jemand plötzlich Hilfe benötigt, muss ein Notruf her, der in der Hitze des Gefechts gar nicht immer so leicht umzusetzen ist. Wenngleich das Personal am anderen Ende für diese Situationen gut geschult ist, gibt es einige Regeln, an die Sie sich in einem solchen Fall halten sollen. So kann der Notruf bestmöglich umgesetzt und Hilfe schnell bereit gestellt werden.
Unter der 112 erreichen Sie in den allermeisten Ländern Europas den Notruf, dabei meldet sich zunächst die Polizei, die im Bedarfsfall weiterleitet. Wenn die Rettung benötigt wird, kann in Österreich auch direkt die 144 gewählt werden. Genau das sollten Sie immer dann tun, wenn auch nur die geringste Möglichkeit auf eine lebensbedrohliche Situation besteht. Dabei kann es sich um einen Unfall handeln, aber auch bei Verdacht auf Herzinfarkt oder Schlaganfall, bei Vergiftungserscheinungen und bei einem Kreislaufkollaps sollten Sie den Notruf wählen. Im Zweifelsfall ist unbedingt ein Anruf zu bevorzugen.
Video: Verlässliche Gesundheitsinfos erkennen
Mag. Ursula Griebler, PhD MPH, Universität für Weiterbildung Krems, informiert, wie man verlässliche Gesundheitsinformationen erkennt und wie man relevante Informationen von unwichtigen oder ungenauen unterscheiden kann. (11.11.2024)
Prinzipiell sollten Sie sich beim Notruf vom Personal am anderen Ende der Leitung führen lassen. Dieses ist für diese Situationen geschult und stellt alle entscheidenden Fragen. Die wichtigste Regel ist daher, dass der Anruf immer von der Notrufstelle, nie vom um Hilfe Rufenden beendet wird. So ist garantiert, dass alle wichtigen Informationen übermittelt werden. Folgende Fragen werden im Laufe des Gesprächs geklärt:
- Wo ist es passiert? Ort, Straße, Hausnummer
- Was ist passiert? Verkehrsunfall, Kollaps, Brand
- Wie viele Verletzte? Anzahl der Verletzten
- Welche Art der Verletzung? Vor allem lebensbedrohende Verletzungen müssen beschrieben werden
- Wer meldet den Notfall? Name, Adresse und besonders wichtig: Telefonnummer für Rückrufe
Noch einmal: Wichtig ist, dass der Anruf vom Notrufpersonal beendet wird, nicht von Ihnen.
Auf die 144 verzichten müssen Sie hingegen, wenn es sich um keinen Notfall handelt. Sollte es sich um eine leichtere, definitiv nicht lebensbedrohliche Verletzung handeln und ist der Weg ins Krankenhaus (etwa mit Hilfe von Freunden/Verwandten) auch ohne Rettungswagen möglich, ist kein Notruf notwendig. Außerdem sollte die 144 am Wochenende nicht als Ersatz eines praktischen Arztes missbraucht werden. In einem solchen Fall helfen die Bereitschaftsdienste der Ärztekammer.
Für Menschen mit einer Hörbehinderung gibt es in Österreich eine eigene technische Plattform des Innenministeriums. Bei der kostenlosen Nummer 0800/133 133 kann via SMS um Hilfe jeglicher Art (Feuerwehr, Polizei, Rettung) gebeten werden. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, eine E-Mail zu senden, hier lautet die Adresse gehoerlosennotruf@polizei.gv.at.