Falten vorbeugen und reduzieren

Ältere Frau zeigt ihre Falten im Gesicht und lächelt
Eine ungesunde Lebensführung, allgemeine Umweltverschmutzung und vor allem die Belastung der Haut durch Sonneneinstrahlung fördern die Faltenbildung.
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Die elastischen Fasern der Haut verlieren im Laufe des Lebens an Substanz und binden weniger Wasser. Unterhautfettgewebe geht ebenso verloren und in Folge werden Falten sichtbar.

Medizinische Expertise

Sibylle Rosenberg

Dr.in Sibylle Rosenberg

Fachärztin für Dermatologie und Venerologie
Lehárgasse 3a/8, 1060 Wien
jugendstil.clinic
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Auch die Talgdrüsen sondern mit fortschreitendem Alter immer weniger fettendes Sekret ab. Um Falten vorzubeugen und den Alterungsprozess der Haut zu verlangsamen, sollte intensive Sonneneinstrahlung in jedem Alter gemieden werden. Sonnencremes helfen zusätzlich, die Haut vor Schäden durch UV-Licht zu schützen. Leichte Fältchen können durch befeuchtende und rückfettende Pflegeprodukte gemildert werden. Verschiedene Inhaltsstoffe wie z.B. Vitamin A und Coenzym Q10 wirken der Entstehung von Falten entgegen. Tiefe Falten können durch Injektionen aufgepolstert oder per Laser behandelt werden.

Der Prozess der Hautalterung setzt sich aus zwei Ursachen zusammen:

  • Zeitaltern: Die natürliche, genetisch bedingte Abnahme der Funktionsfähigkeit der Zellen betrifft neben der Haut auch alle anderen Organe des Körpers.
  • Umweltfaktoren: Eine ungesunde Lebensführung, allgemeine Umweltverschmutzung und vor allem die Belastung der Haut durch Sonneneinstrahlung bestimmen hierbei den Alterungsprozess der Haut.

Der beste Weg einer frühzeitigen Hautalterung vorzubeugen ist, UV-Strahlen soweit wie möglich zu vermeiden. Auch Schirmmütze und langes, leichtes Gewand schützen die Haut vor direkter Sonneneinstrahlung. Hautpartien, die dem Sonnenlicht trotz allem ausgesetzt sind, sollten stets mit einem hohen Lichtschutzfaktor großzügig und regelmäßig eingecremt werden.

Um bestehende Falten zu reduzieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Leichte Falten können durch äußerliche aufgetragene Cremes oder durch milde Fruchtsäure-Peelings gemildert werden. Bei tiefer gehenden Falten sind Injektionen von Botox, Kollagen oder Hyaluronsäure sinnvoll, auch hochkonzentrierte Peelings, hautstraffende Operationen oder Laserbehandlungen sind möglich.

Haut, die durch Trockenheit und Fettarmut zu oberflächlichen Fältchen und Rissen neigt, kann gezielt mit entsprechenden Pflegeprodukten behandelt werden. Dafür eignen sich Mittel mit hohem Fettgehalt, der das Feuchtigkeitsdepot der Haut (Hydrolipidfilm) regenerieren soll. Zusätzlich sollten Wirkstoffe enthalten sein, die die Haut durchfeuchten und helfen, Wasser zu binden. Das sind u.a. Urea (Harnstoff), der Pflanzenextrakt Aloe Vera oder Glycin.

Freie Radikale sind chemisch gesehen hoch reaktive Teilchen, die die menschlichen Zellen – auch die der Haut – schädigen. Damit sind sie ein Hauptfaktor der Hautalterung. Freie Radikale dringen während des Lebens über äußere Faktoren in den menschlichen Organismus ein. Dazu gehören Rauchen, Sonneneinstrahlung, Zusatzstoffe in Lebensmitteln, aber auch Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und Luftverschmutzung. Ziel faltenreduzierender Mittel ist es daher, die Konzentration freier Radikale zu reduzieren.

Wichtigste kosmetische Wirkstoffe zur Pflege alternder Haut sind sogenannte Antioxidantien, denen eine zellschützende Wirkung nachgesagt wird, sowie durchfeuchtende Mittel.

Zu den Anti-Aging Wirkstoffen zählen unter anderem:

VITAMIN A Das Vitamin erhöht die Anzahl an bindegewebsbildenden Zellen und steigert die Produktion von Kollagen. Stoffe, die dazu führen, dass Kollagen abgebaut wird, werden zusätzlich gehemmt. Damit wirkt die Haut glatter und straffer. Kleine Fältchen gehen zurück. Vitamin A, das durch UV-Strahlen zerstört wurde, wird durch die äußere Anwendung wieder angereichert.
VITAMIN E Vitamin E ist ein zellschützender Antioxidans. Es dringt durch die oberste Hornschicht bis in tiefer liegende Hautschichten ein und kann dort die hoch reaktiven freie Radikale abfangen.
VITAMIN C (ASCORBINSÄURE) Das Vitamin hat anregende Wirkung auf die Produktion von Kollagenfasern und strafft damit das Bindegewebe. Es verbessert den Feuchtigkeitsgehalt der Haut und hemmt zusätzlich Enzyme, die Kollagen abbauen. Außerdem unterstützt die Ascorbinsäure Vitamin E bei der Bekämpfung freier Radikale.
VITAMIN B3 Feine Falten und Hautrötungen sollen durch Vitamin B3 gemindert werden, indem es die Zellerneuerung der Haut unterstützt. Außerdem hat es eine positive Wirkung auf die Elastizität der Haut.
COENZYM Q10 Auch Q10 hat als Antioxidans zellschützende Funktionen. Jedoch sind sie weniger stark ausgeprägt als beim Vitamin E.
HYALURONSÄURE Hyaluronsäure kommt in Cremes und bei der Unterspritzung von Falten zum Einsatz. Sie dient der Durchfeuchtung der Haut, indem es Wasser bindet, und hilft, das Bindegewebe aufzubauen.
POLYPHENOLE Zu den Polyphenolen gehören verschiedene Antioxidantien, die von Pflanzen gebildet werden und die in Anti-Aging-Cremes zum Einsatz kommen. Hierzu gehören zum Beispiel Bioflavonoide, die in Aloe Vera oder Zitrusfrüchten vorkommen.
PANTHENOL Panthenol dringt gut in die Haut ein und wird dort zum Provitamin B5 umgebaut. Es hilft, Feuchtigkeit in der Haut zu binden und die Barrierefunktion der Haut zu verbessern.
OMEGA-6- FETTSÄUREN Die Fettsäure ist vor allem in pflanzlichen Ölen – in der Kosmetik vor allem aus der Nachtkerze – zu finden. Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind am Aufbau der Zellen beteiligt und verhindern das Austrocknen.

Chemische Peelings

Während die in der Tabelle genannten Wirkstoffe vor allem in Hautcremes und Masken verwendet werden, führen intensive Peelings zur Abschälung der obersten Hautschichten und regen die Zellerneuerung an. Dadurch wirkt die Haut verjüngt. Die Säure-Therapie (häufig mit Fruchtsäure) dient der Regeneration. Die Hautoberfläche wird gleichmäßiger und kleine Fältchen werden geglättet. Außerdem wird mehr Feuchtigkeit gespeichert. Es gilt: je höher die Säurekonzentration, desto tiefer die Wirkung. Nur mit hohen Konzentrationen lassen sich auch etwas tiefere Falten behandeln. Das Ergebnis hält mehrere Jahre. Dabei ist aber zu beachten, dass Hautreizungen und Rötungen sowie im schlimmsten Fall sogar Narben auftreten können.

Injektionen

Das Nervengift Botox wirkt muskellähmend und kann an den Stellen eingesetzt werden, die aufgrund der Gesichtsmimik zur Faltenbildung neigen. Gemeint sind täglich mehrmals, oft unbewusst durchgeführte Bewegungen wie beispielsweise Stirnrunzeln oder das Zusammenziehen der Augenbrauen.

Kollagen

Kollagen wird nicht in einen Gesichtsmuskel gespritzt, sondern dient direkt als Auffüllmaterial für Falten. Die Hautfalte wird dabei mit der Flüssigkeit gewissermaßen aufgepolstert.

Hyaluronsäuren

Auch Hyaluronsäure wird direkt in die Hautfalte injiziert. Dort regt es die Neubildung von körpereigenem Kollagen an, wirkt gleichzeitig zellschützend und führt zu einem strafferen Hautbild. Die Wirkung einer Unterspritzung hält allerdings nur einige Monate bis wenige Jahre an und muss dann wiederholt werden.

Laserbehandlung

Beim Lasern wird die oberste Hautschicht stark erhitzt. Dadurch zieht sich das Gewebe zusammen, die Kollagenfasern schrumpfen, so dass die Haut deutlich gestrafft wirkt.

Aufgrund des zunehmenden Feuchtigkeitsverlusts der Haut, des natürlichen Abbaus an Kollagen und den Folgen der Sonneneinstrahlung entstehen bei jedem Menschen unterschiedlich stark ausgeprägte Fältchen und Falten. Wer vorbeugen möchte, sollte die Therapie nicht erst beim deutlich sichtbaren Verlust an Feuchtigkeit beginnen. Denn Anti-Aging ist am wirksamsten, wenn man damit anfängt bevor Hautveränderungen überhaupt sichtbar werden. Eine frühzeitige und dauerhafte Pflege der Haut ist daher sinnvoll.

Das Reduzieren der Falten übernimmt der Fachmann. Für intensive Säure-Peelings, das Auffüllen von Falten und Laserbehandlungen sollten Sie sich am besten an Ihren Dermatologen wenden. Eingriffe in die Haut sollten immer nur vom Spezialisten durchgeführt werden. Um allergische Reaktionen zu vermeiden, sollten Sie konzentrierte Peelings im Kosmetikstudio oder beim Dermatologen machen. Laserbehandlungen und Injektionen sollten hingegen nur vom Hautarzt vorgenommen werden.

Vorbeugen können Sie selbst: Der Pflege Ihrer Haut sollten Sie sich täglich am besten morgens und abends widmen. Um geeignete Produkte für Ihre Haut zu finden, können Dermatologe und Kosmetiker beratend tätig werden.

Aufgrund der verwendeten Wirkstoffe zur Reduktion von Falten können allergische Reaktionen auftreten. Sollte sich ein Ausschlag bilden, gehen Sie zum Hautarzt. Besonders bei hochkonzentrierten Peelings kann es zudem zu länger anhaltenden Schwellungen und zu einer nässenden Haut kommen. Auch Pigmentstörungen und Narbenbildung sind möglich. Besprechen Sie sich im Vorfeld mit dem Arzt, um auf die Folgen und ihre Dauer vorbereitet zu sein. Da die Haut nach der Behandlung für mehrere Wochen bis Monate sehr empfindlich ist, sollte Sonneneinstrahlung in dieser Zeit strikt vermieden werden.

Den genetisch bedingten Alterungsprozess können Sie auch durch Sonnenschutz und Pflegeprodukte nicht aufhalten. Es ist unrealistisch zu erwarten, dass die Haut eines 60-jährigen Menschen die gleiche Spannkraft aufweist wie das Erscheinungsbild eines jungen Erwachsenen.

Alle Maßnahmen, die nötig sind, um Falten vorzubeugen oder zu reduzieren, müssen privat gezahlt werden, da sie aus rein kosmetischen Gründen durchgeführt werden. Die Österreichische Krankenkasse bietet dafür keine finanzielle Unterstützung an.

Die Kosten sind je nach gewähltem Produkt oder Therapie und je nach Größe der behandelten Fläche unterschiedlich.Während wirkstoffhaltige Faltencremes für weniger als 100 Euro zu haben sind, kosten chemische Peelings mindestens 500 Euro, häufig sogar noch mehr. Die Lasertherapie zur Faltenbehandlung beläuft sich auf über 1000 Euro und eine Unterspritzung mit Botox (Botulinum Toxin), Kollagen oder Hyaluronsäure gibt es ab 300 Euro.

  • Körperpflegekunde, S. Bender, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, Stuttgart, 2014
  • Haut, gesund, schön, gepflegt, Prof. Dr. med. V. Steinkraus, Prof. Dr. med. K. Reich, M.-A. Schlolaut, DuMont Buchverlag, Köln, 2011
  • Das Geheimnis gesunder und schöner Haut, N. Ruge, Dr. S. Duve, Gräfe und Unzer Verlag, München, 2008
  • Gesundheit heute, Dr. med. A. Schäffler (Hrsg.), Trias Verlag, Stuttgart, 2014

Autor:in:
Medizinisches Review:
Zuletzt aktualisiert:

18. November 2020

Erstellt am:

8. August 2016

Stand der medizinischen Information:

18. November 2020

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