Mit einer dünnen Nadel wird eine geringe Menge Flüssigkeit unter die Hautoberfläche gespritzt. Da beim Intraktutantest (Intradermaltest) unter Umständen Lösungen mit saurem pH-Wert verwendet werden können, entsteht ein leicht brennendes Gefühl, das die meisten Patienten als schmerzhaft empfinden. Ein Intrakutantest kann mit Risiken für den Patienten verbunden sein (z.B. anaphylaktischer Schock), daher wird er meist in einem Krankenhaus durchgeführt.
- Vorsorgeuntersuchung: Ein Intrakutantest ist keine Vorsorgeuntersuchung.
- Diagnose: Kommt bei der Diagnose von Arzneimittel- und Insektengiftallergien zum Einsatz.
- Verlaufskontrolle, Operations- / Behandlungsnachsorge: Der Intrakutantest kommt weder als Verlaufskontrolle noch als Operations- bzw. Behandlungsnachsorge zum Einsatz.
Ein Intrakutantest ist ein oberflächlicher Hauttest zur Diagnose von Arzneimittel- und Insektengiftallergien. Er wird nur durchgeführt, wenn bereits erfolgte Allergietests unklar waren.
Mit einer dünnen Nadel werden 0,02 bis 0,03 ml Testflüssigkeit unter die Hautoberfläche gespritzt. Das führt zur Bildung einer Quaddel. Bei einer vorliegenden Allergie kommt es zu einer lokalen allergischen Reaktion in Form von Jucken oder Brennen. Neben der Testung mit einer allergieauslösenden Substanz, sollte außerdem auch immer eine Positivkontrolle durchgeführt werden. Für eine Positivkontrolle wird eine Lösung (Histamin) injiziert, die immer eine allergische Reaktion hervorruft. Durch die Positivkontrolle erhält der Arzt einen Eindruck davon, wie sich eine allergische Reaktion beim Patienten äußert.
Mit einem Intrakutantest kann ein Arzt nur Allergien diagnostizieren, für die Allergene zur Immuntherapie bei Insektengiftallergie bzw. Medikamente in flüssiger, intravenös oder intrakutan zu verwendenden Form zur Verfügung stehen, da mit diesen Substanzen getestet wird.
Anders als beim Prick-Test ist beim Intraktutantest auch eine Spätablese nach 24 bzw. 48 Stunden möglich. Vor allem bei der Austestung einer Medikamentenallergie ist das von Vorteil, da eine allergische Reaktion auch erst nach einiger Zeit auftreten kann.
- Dermatologe
- Lungenfacharzt
- In Einzelfällen Pädiater
Nur wenige niedergelassene Ärzte machen einen Intrakutantest.
Bei einem Intrakutantestkann es in seltenen Fällen zu einem anaphylaktischen Schock kommen. Nach 24 Stunden kann häufig eine Ekzemreaktion auftreten.
Eine Intrakutantestung wird von den meisten Patienten als schmerzhaft empfunden, ähnlich der lokalen Betäubung beim Zahnarzt. Da die für die Testung verwendete Allergenmenge größer ist, als bei einem Prick-Test, ist auch die Wahrscheinlichkeit einer allergischen Reaktion bedeutend größer.
2 bis 5 Tage vor der Untersuchung sollten Sie keine Antihistaminika bzw. Medikamente die eine antihistaminische Wirkung haben einnehmen.
Am Tag der Testung sollte keine körperliche Aktivität stattfinden. Der Sommer ist eine eher ungünstige Zeit für einen Intrakutantest, da durch das warme Wetter die Reaktion auf die Testsubstanz beeinflusst werden könnte.
80 bis 90 % der Intrakutantests werden in einer Spezialambulanz in einem Krankenhaus durchgeführt. Die Abrechnung erfolgt über das LKF-System. Nähere Informationen erhalten Sie von Ihrem Arzt.
- Interview mit Priv. Doz. Mag. Dr. Stefan Wöhrl, Fellow of the American Academy of Allergy, Floridsdorfer Allergie Zentrum, am 23.04.2014
- S2 Leitlinie Allergologie: Hauttests zur Diagnostik von allergischen Soforttyp-Reaktionen, Leitlinien der Deutschen Gesellschaft Allergologie und klinische Immunologie e.V., 2010 (05.02.2021)