Die Untersuchungsmethode kommt bereits während der Schwangerschaft zum Einsatz, bei der Geburt ist die Gebärende zur Überwachung der Wehen dauerhaft an das Gerät angeschlossen. Ein CTG ist eine nicht invasive Untersuchung in der Pränataldiagnostik und dadurch schmerz- und risikofrei.
- CTG (Kardiotokografie) ist ein Verfahren, um die Herzfrequenz des Babys im Bauch sowie die Wehentätigkeit aufzuzeichnen.
- Bei der Untersuchung werden mithilfe von Ultraschall die Herztöne des Kindes gemessen.
- Empfohlen wird, ab der 25. Schwangerschaftswoche bei jeder Vorsorgeuntersuchung ein CTG durchzuführen.
- Ein CTG birgt keine Risiken und wird in der Regel von einem Gynäkologen gemacht.
- CTG in der Schwangerschaft: Die Durchführung der Kardiotokographie wird bei Risikoschwangerschaften ab der 25. und bei Schwangerschaften mit normalem Verlauf ab der 37. Schwangerschaftswoche empfohlen. Ein Verdacht auf eine Plazentainsuffizienz, eine Verzögerung des Wachstums des Babys, vorzeitige Wehentätigkeit, eine drohende Frühgeburt oder Mehrlingsschwangerschaften können dadurch abgeklärt werden. Bei einer vaginalen Blutung während der Schwangerschaft wird die Untersuchung zur Ursachenfindung durchgeführt.
- CTG bei der Geburt: Während der Geburt werden die Herztöne des Babys und die Wehen mit einem CTG überprüft.
Über die Bauchdecke der Mutter werden die Herztöne des Kindes aufgezeichnet. Moderne Geräte können sogar die Bewegungen des Kindes registrieren (Kineto-CTG). Die Mutter liegt während der Untersuchung seitlich, ein CTG dauert mindestens 30 Minuten.
Externes CTG
Mit einem Gurt wird ein Ultraschallkopf auf dem Bauch der Mutter befestigt. Für die Aufnahme der Wehentätigkeit wird auch zusätzlich ein Druckaufnehmer befestigt. Die Messgeräte werden an einen Monitor angeschlossen.
Internes CTG
Bei der Geburt können Wehen und Herzfrequenz auch von innen gemessen werden, allerdings erst nach dem Platzen der Fruchtblase. Die Ergebnisse sind exakter als bei einem externen CTG. Eine Elektrode wird eingeführt, die an Kopf oder Steiß des Babys festgemacht wird und die Herztöne aufzeichnet. Das interne CTG ist aufwendiger als das externe, außerdem besteht durch die Elektrode ein geringes Verletzungsrisiko für das Baby. Diese Methode wird nur mehr ganz selten angewendet.
Mit einem CTG können verschiedene Kriterien bewertet werden:
- Herzfrequenz: Gibt Hinweis darauf, ob das Baby im Mutterleib gestresst ist. Ursachen für eine erhöhte Herzfrequenz können Sauerstoffmangel, fetaler Schock, Infektionen oder Fieber sein. Ursachen für eine zu niedrige Herzfrequenz kann ein Vena-cava-Syndrom (Druck auf die untere Hohlvene durch die Gebärmutter), mütterlicher Blutdruckabfall, eine Nabelschnurkompression oder eine Verminderung der Durchblutung der Gebärmutter sein.
- Akzeleration: Damit sind kurzfristige Anstiege der kindlichen Herzfrequenz gemeint. Sie sind meist mit Kindsbewegungen verbunden und daher normal. Treten keine Anstiege auf, ist das ein Zeichen dafür, dass das Kind schläft oder ein Hinweis auf eine Beeinträchtigung des Kindes.
- Dezeleration: Damit sind Herztonabfälle gemeint. Eine Beurteilung erfolgt in Zusammenhang mit der Wehenkurve. Die Überwachung der Herztöne ist bei der Geburt sehr wichtig, da Gefahren für das Kind rechtzeitig erkannt werden können.
- Oszillationsfrequenz/-amplitude: Die Oszillation beschreibt Veränderungen der Herzfrequenz des Kindes von Schlag zu Schlag. Die Oszillationsamplitude steht für die Größe der Schwingungen der Herzfrequenzkurve. Damit kann der Zustand des Kindes beurteilt werden.
- Gynäkologin oder Gynäkologe
- Hebamme
- Eine DGKS darf den Kardiotokographen anbringen, die Auswertung erfolgt durch den Gynäkologen oder die Hebamme
Bei dieser Untersuchung besteht weder für das Kind, noch für die Mutter ein Risiko. Sie ist völlig schmerzfrei.
In einigen Fällen, vor allem bei Mehrlingsschwangerschaften, kann das Anlegen eines CTG etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen, weil es schwierig sein kann, die Herztöne zu finden.
Stellen Sie sich darauf ein, dass ein CTG mindestens 30 Minuten in Anspruch nimmt. Während dieser Zeit sollten Sie sich nicht bewegen, viele Frauen empfinden das als unangenehm. Nehmen Sie sich etwas zum Lesen mit oder bitten Sie die Krankenschwester darum, Ihnen einen Film einzulegen, so vergeht die Zeit schneller.
Auch fürs Baby ist ein CTG nicht immer angenehm. Die Babys beginnen häufig heftig zu strampeln. Aber keine Sorge, Ihrem Baby kann während der Untersuchung nichts passieren.
Die Kosten für ein CTG werden von der Krankenkasse übernommen.
- Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen, S. Andreae et al, 2. Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2008
- Pflege heute, N. Menche (Hrsg.), 5. Auflage, Urban&Fischer Verlag, München, 2011
- Leitlinie: Anwendung des CTG während der Schwangerschaft und Geburt, Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe et al. (Hrsg.), AWMF Leitlinienregister, Berlin 2012
- Gynäkologie und Geburtshilfe, M. Breckwoldt, Georg Thieme Verlag, 5. Auflage, Stuttgart, 2011