Die Begleitsymptome reichen von kaum spürbaren bis hin zu lebensbedrohlichen Beschwerden – dauert Durchfall länger als 3 Tage an, sind Schleim oder Blut im Stuhl enthalten, sollten Sie unbedingt eine Ärzt:in aufsuchen. Oft sind Antibiotika vonnöten, um die Bakterien in den Griff zu kriegen. Auch wenn Säuglinge oder Kleinkinder betroffen sind, ist rasch ärztlicher Rat einzuholen. Bei ihnen ist die Gefahr besonders groß, dass sie durch den massiven Flüssigkeitsverlust austrocknen.
Erkrankungen wie Cholera oder Typhus, zu deren Begleiterscheinungen oft heftigste Durchfälle zählen, lassen sich durch Impfungen vermeiden. Wichtig dabei ist, das Impfschema einzuhalten. Wer von Stoffwechselkrankheiten, Nahrungsmittelintoleranzen, Nahrungsmittelallergien oder Reizdarmsyndrom betroffen ist, wird auch im Urlaub häufig von Reisediarrhö heimgesucht. Sollten also schon vor der Reise Verdauungsprobleme, Magenschmerzen oder Stuhlunregelmäßigkeiten auftreten, so ist es ratsam vor Reiseantritt noch eine Ärzt:in aufzusuchen.
Vorbeugende Hygieneregeln sind:
- regelmäßiges Händewaschen,
- Wasser nur aus Orginalgebinden trinken,
- Eiswürfel meiden,
- nur Gekochtes essen,
- keinen Salat oder geschältes Obst verzehren, so ganz nach dem Motto: "Koch es, siede, schäle oder lass es".
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Sie sollten auf jeden Fall eine Ärzt:in aufsuchen, wenn Ihre Situation sich nach 3 Tagen nicht merklich bessert bzw. sich Ihr Zustand sogar verschlimmert. Besonders gefährdet sind:
- Menschen über 60 Jahre
- sowie Kinder
- und immungeschwächte Personen.
Die mit Diarrhö verbundene Austrocknung des Körpers wirkt sich bei ihnen besonders dramatisch aus.
Durchfälle aufgrund eines Darminfekts sind für gewöhnlich nach 3 Tagen vorbei. Unangenehmer wird der Krankheitsverlauf, wenn schmerzhafte Begleitsymptome auftreten. Typisch dafür sind:
Diese bakteriellen Infekte erfordern einen Arztbesuch bzw. eine Antibiotikatherapie. Ansonsten sollten Sie in dieser Zeit den Kontakt zu Menschen weitgehend meiden. Viele durchfallauslösende Viren und Bakterien sind nämlich hoch ansteckend.
Sollten der Ärzt:in keine Anzeichen für eine klassische Infektion vorliegen, schließt eine Blutabnahme eine Malariaerkrankung aus.
Sollten Sie sich mit einem klassischen Magen-Darminfekt ohne Begleiterscheinungen infiziert haben, so ist ein Arztbesuch nicht unbedingt nötig. Sie können allerdings einige Maßnahmen ergreifen, um Ihre Verdauung wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Am wichtigsten ist es viel zu trinken. Am besten Wasser oder ungesüßte Tees. Spezielle Mischungen zum Auffüllen des "Elektrolytspeichers" gibt es in der Apotheke fertig zu kaufen.
Teemischungen unterstützen
Tees bringen in Zusammenhang mit Magen-Darm-Problemen wohltuende Linderung. Auch bei Durchfall gibt es mehrere Sorten, die dank unterschiedlicher nützlicher Inhaltsstoffe Abhilfe schaffen:
Schwarztee: | Der Klassiker Schwarztee beinhaltet beispielsweise Gerbstoffe, die entzündungshemmend wirken. Das Koffein regt den Kreislauf an. |
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Beerentees: | Weniger bekannt sind die positiven Auswirkungen von Beeren wie getrocknete Heidelbeeren auf die Darmschleimhaut. |
Ingwer- und Fencheltees: | Sie haben eine beruhigende Wirkung vor allem bei Übelkeit und Magenkrämpfen, ebenso wie Kamillentee. |
Gemieden werden sollten hingegen entwässernde Kräutertees wie z.B. Brennnessel- oder Birkentees, da sie dem Körper noch zusätzlich Wasser entziehen.
Ernährung bei Reisedurchfall
Ein weiteres häufiges Symptom von Durchfall ist Appetitlosigkeit. Sollte sich der Hunger dann nach einiger Zeit wieder melden, so ist es ratsam, den geschwächten Darm nicht gleich zu überfordern. Lang gekochter Reis und Zwieback sind leicht verdaulich. Um den Körper zu stärken, bieten sich außerdem Hühnersuppe und geriebene Äpfel an. Die Hühnersuppe liefert wichtige Elektrolyte und Mineralien, während das im Apfel enthaltene Pektin Giftstoffe im Darm bindet.
Medikamente und deren Wirkung
Die medizinische Aktivkohle bindet Giftstoffe, die anschließend über den Stuhl ausgeschieden werden. Typisch ist bei der Einnahme von Aktivkohle die schwarze Färbung des Stuhls. Probiotika können die Durchfalldauer verkürzen. Die darin enthaltenen Bakterienstämme unterstützen den Wiederaufbau einer gesunden Darmflora. Zusätzlich festigen sie den Darminhalt, das ist bei Durchfallinfektionen entscheidend.
Eine weitere Therapieform stellen Motilitätshemmer z.B. mit dem Wirkstoff Loperamid dar. Die Darmtätigkeit wird durch deren Einsatz gehemmt, jedoch ohne zu verstopfen. Diese Medikamente sollten nur im Notfall genommen werden, etwa wenn die Heimreise ansteht. Denn durch die Einnahme wird verhindert, dass Krankheitserreger aus dem Darm entleert werden, dadurch wird die Erkrankung verlängert. Antibiotika sollten nur in Ausnahmefällen und nur bei nachweislich durch Bakterien verursachten Formen der Magen-Darm-Grippe eingenommen werden.
Mehr zum Thema: Flüssigkeitsmangel » Heute schon genug getrunken?
- Kursbuch Reisemedizin, T. Jelinek, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2012.