Von Fieber spricht man ab einer Körpertemperatur von 38 Grad. Meist ist die Ursache eine Infektion. Wenn das Immunsystem gegen die Erreger ankämpft, erhöht sich die Körpertemperatur. Grundsätzlich ist Fieber also eine gute Sache: Es zeigt, dass das Abwehrsystem arbeitet. Steigt das Fieber allerdings auf 39 Grad sollte man es senken. Das funktioniert mit Essigwickeln. Dazu taucht man ein Leinen- oder Baumwolltuch in lauwarmes Wasser mit einem Schuss Essig. Dann wringt man es aus und wickelt es um die Waden. Mit einem trockenen Tuch kann man den Wickel befestigen. Der Wickel bleibt etwa 20 Minuten lang auf dem Bein. Der kühlende Effekt basiert auf der verlängerten Verdunstungszeit des Essigs im Vergleich zu Wasser. Der Essig wirkt sich außerdem positiv auf den Säureschutzmantel der Haut aus: Mikroorganismen können leichter abgewehrt werden.
Hartnäckig hält sich die Mär, die Hühnersuppe sei deshalb so gut bei Erkältungen, weil in der Hühnerzucht so viele Antibiotika zum Einsatz kämen. Das kann allein deshalb schon nicht stimmen, weil die meisten Erkältungskrankheiten viral bedingt sind und Antibiotika nur gegen Bakterien etwas ausrichten können. Was es genau mit der Wirkung der Suppe auf sich hat, dürfte noch nicht eindeutig geklärt sein. Jedenfalls erhöht sie die Körpertemperatur, lindert Gliederschmerzen und versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen für das Immunsystem wie Vitamine, Zink und Eisen.
Rezept:
Ein Suppenhuhn (am besten in Bio-Qualität) ohne Innereien, Suppengemüse (Lauch, Sellerie, Karotten und Petersilie) mit Lorbeerblättern und Wacholderbeeren in Gemüsebrühe etwa eineinhalb Stunden köcheln lassen. Das Huhn muss ganz mit Flüssigkeit bedeckt sein. Anschließend abseihen, das Fleisch ablösen und die Suppe mit dem klein geschnittenen Fleisch und Suppennudeln als Einlage servieren.
Energiesuppe als Alternative für Vegetarier/Veganer:
Etwa ein halbes Kilo klein geschnittenes Wurzelgemüse, Kräuter (beispielsweise Liebstöckel, Lorbeerblätter, Thymian und Salbei) mit etwas Salz etwa eine Stunde in eineinhalb Litern Wasser köcheln lassen. Die Suppe kann entweder püriert oder die festen Bestandteile abgeseiht werden.
Bei der Nasendusche oder -spülung wird der Nasenraum mit einer isotonen Kochsalzlösung von Schleim, aber auch Staub und Krankheitserregern gereinigt und die Durchblutung der Schleimhäute angeregt. Wasser allein würde die Schleimhäute reizen, da sein Salzgehalt niedriger ist als jener der meisten Körperflüssigkeiten. Löst man jedoch 0,9 Gramm Kochsalz in 100 Milliliter Wasser auf, entspricht die Lösung der körpergerechten Salzmenge. Zur einfacheren Dosierung gibt es das Salz auch portionsweise abgepackt in der Apotheke zu kaufen. Die Lösung füllt man in ein Kännchen oder in eine spezielle Nasendusche und beugt sich über ein Waschbecken. Nun legt man den Kopf schräg und gießt die Flüssigkeit in ein Nasenloch und lässt sie durch das andere wieder abfließen. Wichtig ist, dabei durch den Mund zu atmen, damit die Spülflüssigkeit nicht in den Rachen gerät. Falls die Nasenschleimhäute stark angeschwollen sind, kann man vor der Nasendusche einen abschwellenden Nasenspray anwenden, damit die Salzwasserlösung gut abfließen kann.
- Tipp 1: Kochsalz eignet sich auch als Zusatz für Inhalationen.
- Tipp 2: Nasenduschen können auch Allergikern (Pollen, Hausstaub, …) Linderung verschaffen, indem sie die Allergene aus dem Nasenraum spülen.
Topfen ist ein wahres Multitalent. Kalt wirkt er entzündungshemmend, schmerzstillend, kühlend und ableitend, warmer Topfen ist entzündungshemmend und schleimlösend. Für einen Wickel streicht man zimmerwarmen – am besten mageren – Topfen in ein Baumwolltuch und schlägt dieses zusammen. Die Topfenpackung legt man nun auf den Brustkorb und befestigt sie mit einem Handtuch. Der Wickel kann verbleiben, solange er sich angenehm anfühlt bzw. er ganz eingetrocknet ist.
Die Zwiebel wirkt entzündungshemmend, schmerzstillend, antiseptisch und sekretlösend. Für einen Wickel zerkleinert man zwei geschälte Zwiebeln und schlägt sie in ein Baumwolltuch ein. Die Zwiebelpackung wird dann auf den Brustkorb aufgelegt, mit einem Handtuch fixiert und sollte mindestens 20 Minuten lang dort verbleiben. Naturgemäß hat die Zwiebel einen sehr intensiven Geruch. Entschärfen kann man diesen, indem man die Zwiebel vorher erwärmt: Etwa im Backrohr oder über Wasserdampf.
Aus der Zwiebel lässt sich auch ein Hustensaft herstellen. Dazu hackt man eine geschälte Zwiebel klein und gibt sie mit 100 Milliliter Wasser und 100 Gramm Kandiszucker in einen Topf. Bei schwacher Hitze wird der Saft eingekocht und anschließend abgesiebt. Drei- bis viermal täglich sollte man davon einen Teelöffel voll einnehmen.
- Kindern helfen ohne Medikamente: Traditionelles neu entdeckt von Wolfgang A. Schuhmayer und Karl Zwiauer, Verlagshaus der Ärzte, Wien 2013
- Grüne Apotheke, das Standardwerk zur Pflanzenheilkunde von Jörg Grünwald und Christof Jänicke, Gräfe und Unzer Verlag, 2015
- Interview mit Allgemeinmedizinerin Dr. Petra Zizenbacher am 18.11.2014