Krebserkrankungen sind nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache bei Frauen in Österreich. Frauen gehen zwar öfter als Männer zum Arzt, es gibt gerade im Frühstadium von Krebs erste Hinweise für die Erkrankung, die sie eher auf die leichte Schulter nehmen, wie z.B. Zwischenblutungen, Veränderungen an der Brust und unerklärlicher Gewichtsverlust.
- Viele Frauen nehmen mögliche frühe Krebssymptome nicht ausreichend wahr oder nicht ernst genug, um sich untersuchen zu lassen.
- Ein nicht durch eine Umstellung der Ernährung oder des Lebensstils erklärbarer Gewichtsverlust sollte ärztlich abgeklärt werden.
- Zwischenblutungen sind in vielen Fällen harmlos. Treten sie aber zum ersten Mal auf, sollten Betroffene ihren Frauenarzt aufsuchen.
- Blut im Stuhl oder im Urin kann neben Hämorrhoiden unter Umständen auch auf eine Krebserkrankung deuten.
- Plötzlich auftretende Flecken im Mund und anhaltende Müdigkeit sind weitere mögliche Krebssymptome.
Video: Wie kommt man Krebs auf die Spur?
Ao. Univ.-Prof. Dr. med. univ. Monika Ferlitsch (Universitätsklinik für Innere Medizin III, MedUni Wien) und Univ.-Prof. Dr. Eva Compérat (Klinisches Institut für Pathologie, MedUni Wien) erklären Symptome und Diagnosemöglichkeiten bei Krebserkrankungen. (Webinar, 23.9.2021)
Wenn auf einmal die Kilos purzeln, sind viele Frauen angenehm überrascht – bei ihnen läuten nicht die Alarmglocken, dass hinter dem plötzlichen Gewichtsverlust Erkrankungen wie Zöliakie oder eine Krebserkrankung im stecken könnten. Umso wichtiger sind Vorsorgeuntersuchungen, die in Österreich einmal jährlich kostenlos in Anspruch genommen werden können. Folgende Beschwerden können das Symptom einer Krebserkrankung sein.
Das monatliche Abtasten der Brüste ist für Frauen normal. Beginnender Brustkrebs zeigt sich aber nicht immer nur durch Knotenbildung, auch Hautveränderungen oder unterschiedliche Beweglichkeit der Brüste könnten Anzeichen auf eine Brustkrebserkrankung sein.
Abzunehmen, obwohl Sie nicht weniger gegessen haben, als sonst auch? Das nehmen viele Frauen nicht zum Anlass um zum Arzt zu gehen. Ohne Grund mehr als 5 Kilo innerhalb eines Monats abzunehmen ist nicht normal.
Ursächlich dafür könnte sein:
- Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
- Zöliakie
- Krebserkrankung, wie z.B. Darmkrebs
(Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)
Viele Frauen sind Zwischenblutungen gewöhnt – Haben Sie aber über Jahre hinweg einen regelmäßigen Rhythmus ohne Zwischenblutungen, so sollten Sie das von Ihrer Frauenärztin abklären lassen. Zwischenblutungen können ein Anzeichen von Gebärmutterhalskrebs sein. Stellen Sie fest, wo das Blut herkommt: Aus der Vagina oder aus dem After? Letzteres kann ein Hinweis auf Darmkrebs sein.
Beim Stuhlgang zu bluten kann sowohl ein Hinweis auf Hämorrhoiden, als auch auf Darmkrebs sein. Mischt sich außerhalb der Periode Blut in den Urin, so kann das ein Hinweis auf Blasen- oder Nierenkrebs sein.
Treten weiße Flecken (Leukoplakie) auf Zunge oder Mundraum bei Raucherinnen auf, so kann es sich dabei um Verhornung handeln, aus denen Krebs entstehen kann.
Chronische Müdigkeit bedeutet nicht einen Tag lang schlapp zu sein, sondern anhaltend über Wochen nicht leistungsfähig zu sein. Eisenmangel, Krebserkrankungen wie Leukämie oder Darm- und Magenkrebs zeigen oft anhaltende Müdigkeit als Symptom.
KREBSART | SYMPTOME |
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Brustkrebs |
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Darmkrebs | Beschwerden treten eher in fortgeschrittenen Stadien auf, z.B.:
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Lungenkrebs |
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Gebärmutterhalskrebs | Symptome zeigen sich erst in Phase 3:
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Leukämie (Krebs des blutbildenden Systems) |
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Video: Kinderwunsch und Krebs
Herr Priv.Doz. DDr. Feichtinger spricht über notwendige Maßnahmen, wenn trotz Krebstherapie ein Kinderwunsch vorliegt (fertilitätserhaltende Maßnahmen). Er beantwortet u.a. folgende Fragen: 1) Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Eizellen-Entnahme? 2) Wo und wie lange werden die Eizellen aufbewahrt? 3) Wann ist der beste Zeitpunkt für eine künstliche Befruchtung? 4) Wer trägt die Kosten?
- Blauer Ratgeber: Fatigue – chronische Müdigkeit bei Krebs Deutsche Krebshilfe
- Krebs im Überblick – Statistik Austria (28.05.2020)