Laut Berechnungen der Weltgesundheitsorganisation WHO nimmt „Depression“ Platz eins in der weltweiten „Krankheitslast“ ein, bis 2030 werden, so die Experten, bereits drei psychische Krankheiten unter den Top 5 liegen: Depression, Alzheimer und andere Formen der Demenz bzw. Alkoholsucht. Auch in Österreich nehmen seelische Leiden wie Burnout zu und sind seit 2010 die Hauptursache für Invaliditätspensionen.
Cortisol an sich ist ein Anti-Stresshormon, das abbauende Stoffwechselvorgänge aktiviert und so dem menschlichen Körper energiereiche Verbindungen zur Verfügung stellt. Jetzt konnten die drei Studienleiter Helmuth Haslacher und Alexander Pilger von der Klinischen Abteilung für Medizinische und chemische Labordiagnostik (KILM) der MedUni Wien sowie Robert Winker von der Stressambulanz des Gesundheits- und Vorsorgezentrums der KFA zeigen, dass man mit nur jeweils einer Speichelprobe, welche zu Mittag oder am Abend gewonnen werden kann, den erhöhten Cortisol-Spiegel nachweisen und damit das Risiko für Burnout messbar machen kann. „Mit diesen Ergebnissen werden wir in Kooperation mit der Stressambulanz des Gesundheits- und Vorsorgezentrums der KFA unsere Präventionsbemühungen bei stressassoziierten Erkrankungen noch mehr intensivieren“, betonten die Forscher.
Für die Studie wurden arbeitsbezogenen Stress- und Cortisol-Spiegel von Burnout-Patienten mit jenen gesunder Arbeitnehmern verglichen. „Es zeigte sich, dass jene Personen, bei denen mit psychologischen Methoden eine hohe arbeitsbezogene Stressbelastung nachgewiesen werden konnte, sowohl zu Mittag als auch am Abend auffallend höhere Cortisolwerte aufwiesen. Des Weiteren beobachteten wir, dass sich der klinische Verlauf und die Cortisolwerte der Patienten unter der Therapie in der von der KFA eigens dafür eingerichteten Stressambulanz besserten. Das bedeutet, dass wir diesen Marker für die Identifikation von Menschen mit erhöhtem Burnout-Risiko präventiv verwenden können“, sagen die Experten.