5 Fragen zu Bauchspeicheldrüsenkrebs

Mann hält sich den schmerzenden Bauch
Gürtelförmig in den Rücken ausstrahlende Schmerzen im Oberbauch können ein Anzeichen sein, dass etwas mit der Bauchspeicheldrüse nicht stimmt.
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Insgesamt erkranken in Österreich jährlich etwa 38.000 Menschen an Krebs, davon sind zirka 1.600 Menschen von Bauchspeicheldrüsenkrebs betroffen. 

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Krebs der Bauchspeicheldrüse bereitet im Frühstadium häufig keine Beschwerden. Aufgrund dessen wird er oft erst spät erkannt. Im fortgeschrittenen Stadium treten Symptome auf, von denen manche eher allgemein sind und auch auf andere Krankheiten hindeuten können: zum Beispiel Schmerzen im Oberbauch oder Rücken, ungewollter Gewichtsverlust, Übelkeit oder Hautjucken.

In Österreich erkranken jährlich etwa 1.600 Menschen an einem Tumor der Bauchspeicheldrüse (Pankreaskarzinom), Männer und Frauen gleichermaßen. Die Wahrscheinlichkeit zu erkranken steigt ab dem 45. Lebensjahr deutlich an. Das Pankreaskarzinom macht zwar nur zirka 4 % aller Krebserkrankungen aus, im Vergleich zu anderen Krebsarten ist hier jedoch die Chance zu überleben nach wie vor gering.

Der wesentliche Grund dafür: Das Pankreaskarzinom führt in der Frühphase seiner Entstehung kaum zu Beschwerden. Deutlichere Symptome treten zumeist erst dann auf, wenn der Tumor so groß geworden ist, dass er die Funktion der Bauchspeicheldrüse stört oder bereits auf benachbarte Organe – Magen, Zwölffingerdarm, Leber oder Bauchfell – übergegriffen hat.

Zu den Risikofaktoren für die Entstehung von Pankreastumoren gehören vor allem:

  • Rauchen: ist für etwa ein Drittel der Pankreastumore der Auslöser
  • Übergewicht / Adipositas
  • Bewegungsmangel
  • Diabetes mellitus: Diabetiker haben ein doppelt so hohes Risiko zu erkranken
  • Chronische Entzündungen der Bauchspeicheldrüse: etwa aufgrund von langfristigen übermäßigen Alkoholmissbrauch
  • Bereits länger zurückliegende Magen- und/oder Gallenblasenentfernung
  • Genetische Voraussetzungen: Auch Menschen mit nahen Verwandten (Eltern, Geschwister), die an Pankreaskarzinom erkrankt sind, haben ein deutlich erhöhtes Risiko.

Das Pankreaskarzinom entwickelt sich über einen Zeitraum von bis zu 12 Jahren – zumeist, ohne Beschwerden zu verursachen. Daher bleibt es – weil es bislang noch keine sinnvollen Früherkennungsmethoden bzw. Screening-Programme gibt – in der Regel lange Zeit unentdeckt.

Erste – unbemerkte oder nicht ernst genommene – Symptome sind zumeist unspezifische über Wochen andauernde Beschwerden wie

  • unangenehme Missempfindungen/Druckgefühl im Oberbauch,
  • Appetitlosigkeit,
  • Übelkeit,
  • Verdauungsprobleme (Durchfall)
  • depressive Verstimmungen

Wenn sich diese Symptome bemerkbar machen wie

  • Gelbsucht
  • gürtelförmig in den Rücken ausstrahlende Schmerzen im Oberbauch
  • Fettstühle
  • unerwarteter Gewichtsverlust
  • neu auftretender Diabetes mellitus
  • tiefe Beinvenenthrombose

dann kann die Erkrankung schon weiter fortgeschritten sein.

Die Operation stellt bis heute die einzige Chance auf dauerhafte Heilung dar. Allerdings ist bei etwa 80% der PatientInnen der Tumor schon so weit fortgeschritten, dass eine Operation nicht mehr möglich bzw. nicht zielführend ist. Bei lokal fortgeschrittenen Tumoren oder Vorliegen von Fernmetastasen wird mit Chemotherapie behandelt.

Ziel der Chemotherapie ist es, das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten und diese in einen chronischen Verlauf überzuführen.Dafür wurden in den letzten Jahren einige Medikamente und Therapieschemata entwickelt, die nun auch in fortgeschrittenen Erkrankungssituationen Leben verlängern und Lebensqualität deutlich verbessern können.

Außerdem werden heute chemo- und strahlentherapeutische Maßnahmen auch neoadjuvant eingesetzt, um den Tumor soweit zurückzudrängen, dass operiert werden kann. Die Zukunftshoffnung liegt aber auch für das Pankreaskarzinom in den zielgerichteten Therapien sowie den neuen Immuntherapeutika.

  • Pressekonferenz: "Achte auf deine Mitte: Die erste Selbsthilfegruppe für Pankreaskarzinom-Patienten in Österreich stellt sich vor, 15.11. in Wien

Autor:in:
Zuletzt aktualisiert:

23. Oktober 2020

Erstellt am:

17. November 2016

Stand der medizinischen Information:

23. Oktober 2020

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