Schwach radioaktive Stoffe werden in die Blutbahn injiziert, gelangen so in das Zielorgan und werden anschließend durch eine spezielle Kamera sichtbar gemacht. Bei einer Szintigraphie ist die Strahlenbelastung für den Patienten meist geringer als bei einer Röntgenuntersuchung.
- Herzszintigraphie (Myokardszintigraphie): Gibt Informationen über die Durchblutungsverhältnisse, Vitalität und Funktion des Herzmuskels.
- Lungenszintigraphie: Die Lungendurchblutung und die Belüftung der Lunge können sichtbar gemacht werden.
- Lymphszintigraphie: So können Lymphgefäße und Lymphknoten dargestellt werden.
- Nierenfunktionsszintigraphie: Nierenfunktionsstörungen können diagnostiziert werden.
- Szintigraphie der Schilddrüse: wird zum Beispiel bei Verdacht auf eine Schilddrüsenüberfunktion oder der Funktionsdiagnostik von kalten Knoten angewandt.
- Skelettszintigraphie/Knochenszintigraphie: Sie dient der Bestimmung etwaiger Knochenmetastasen bei Krebserkrankungen und zur Abklärung von Prothesenlockerungen bei Endprothesen an Gelenken.
Wie bei einer Röntgenaufnahme werden auch bei einer Szintigraphie schwach radioaktive Strahlen eingesetzt, um ein Bild vom Inneren des Körpers zu erhalten. Anders als bei einer Röntgenaufnahme wirken diese aber nicht von außen auf den Körper, sondern werden als Kontrastmittel in die Blutbahn injiziert. Das Kontrastmittel wird als Radiopharmakon bezeichnet. Je nach Zielorgan stehen verschiedene Kontrastmittel zur Verfügung.
Meist wird das Radiopharmakon in eine Vene gespritzt. Über den Blutweg, die Atemwege oder den Verdauungstrakt gelangt es in das zu untersuchende Organ und reichert sich dort an. Das kann je nach Untersuchung ein paar Minuten, aber auch ein paar Tage dauern. Das Radiopharmakon nimmt an den Stoffwechselvorgängen teil, ohne ihn zu beeinflussen.
Es kommt zu einer unterschiedlich starken Verteilung des Radiopharmakons in krankem und gesundem Gewebe. Das liegt daran, dass der Stoffwechsel im kranken Gewebe schneller oder langsamer abläuft als im gesunden. Eine spezielle Kamera (Gammakamera) macht die Verteilung des Radiopharmakons sichtbar. Die Anfertigung der Aufnahme dauert je nach Untersuchung nur ein paar Minuten bis maximal eine Stunde.
Die Szintigraphie ist eine schmerzfreie Untersuchung. Die Strahlenbelastung für den Patienten ist geringer als bei einer Röntgenaufnahme und unbedenklich. Der Wert liegt nur gering über jenem, dem wir jährlich durch die Umwelt ausgesetzt sind.
Obwohl die radioaktive Belastung nur gering ist und spätestens nach ein paar Tagen wieder abgebaut ist, sollte eine Szintigraphie während der Schwangerschaft und in der Stillzeit nicht vorgenommen werden, um sicherzustellen, dass das Baby keinen Schaden davon nimmt.
- Pflege heute, N. Menche et al., Urban & Fischer Verlag, 2. Auflage, München, 2001
- Szintigraphie. Informationsbroschüre der Österreichischen Kinder-Krebs-Hilfe, C. Felsberger et al., Wien 2006
- Gesundheit.gv.at: Nuklearmedizin (05.02.2019)
- Gesundheit.gv.at: Nierenfunktionsszintigraphie (05.02.2019)
- Gesundheit.gv.at: Lymphszintigraphie (05.02.2019)