Aufgrund eines anatomischen Unterschiedes in der Bauchwand treten Hernien bei Männern wesentlich häufiger auf als bei Frauen. Eine Hernie, umgangssprachlich auch "Bruch" genannt, liegt vor, wenn Gewebe, Darm oder Organe durch eine Schwachstelle der Bauchwand mitsamt dem Bauchfell austreten. Durch eine Operation kann eine Hernie zumeist verlässlich behoben werden. Bleibt sie unbehandelt, muss mit einer steten Größenzunahme gerechnet werden, wodurch die nachfolgende Therapie erschwert wird. Des Weiteren kann es faktisch jederzeit unabsehbar zu Einklemmungen kommen, was einen medizinischen Notfall darstellt. Mit der Knopfloch-OP wird die Heilungsdauer verkürzt und das Risiko einer Komplikation in der Heilungsphase reduziert.
Manche Menschen haben aufgrund anatomischer Gegebenheiten oder Bindegewebsreifungsstörungen von vornherein ein erhöhtes Risiko, eine Hernie zu entwickeln. Folgende Faktoren können das Bindegewebe zusätzlich schwächen und erhöhen so das Risiko des Auftretens einer Hernie:
- Übergewicht
- Rauchen bzw. chronischer Husten
- Chronische Verstopfung
- Schwere Hebebelastungen
Hernien sollten generell operiert werden, da sie von selbst nicht heilen, größer werden, zunehmende Schmerzen verursachen und zu Komplikationen führen können. Eine OP kann die Schwachstelle der Bauchmuskulatur schließen und/oder verstärken. Dabei kommen unterschiedliche Techniken zum Einsatz. Moderne Methoden versprechen eine kürzere Heilungsdauer und ein verringertes Rückfallrisiko. Bei sogenannten "Knopflochtechniken" wird die Hernie über Mini-Schnitte fern des eigentlichen Hernienbefundes operiert. Bei der TAPP- oder TEP-Methode wird ein Kunststoffnetz über die freigelegte Bruchstelle gelegt und muss oftmals nicht fixiert werden. Wenn, dann nur mit Gewebekleber, aber nicht mit gewebepenetrierenden Fixationselementen, die Nervenschäden und Schmerzen verursachen können. Der natürliche Bauchinnendruck sorgt dafür, dass das Netz in Position gehalten wird.
Diese beschriebenen OP-Techniken brauchen in der Regel nur einen Klinikaufenthalt von ein bis zwei Nächten und gelten als sehr schmerzarm. Auch eine rein tagesklinische Versorgung ist denkbar. Bereits nach nur einer Woche kann der Patient langsam wieder gewohnte Aktivitäten auch in Form leichter körperlicher Tätigkeit (z. B. Büroarbeit) aufnehmen. 2 bis 3 Wochen nach der OP kann mit moderatem Ausdauersport begonnen werden (z. B. Fahrradfahren). Für belastungsintensive Sportarten (Tennis, Fußball etc.) wird eine Sportpause von 4 Wochen angeraten.
Gerade Personen, die im Berufsleben stehen, oder viel Sport ausüben, wünschen sich häufig eine Operation, nach der sie schnellstmöglich wieder einsatzfähig sind. Bei Hernien kann man jedoch erst ab circa 18 Jahren die Netzimplantation vornehmen, da der Körper vollständig ausgewachsen sein muss. Gesicherte Vorteile für die TAPP-/TEP-Technik gibt es auch bei beidseitigen Befunden (v. a. TAPP), Frauen und Rezidiven (Bruch-Rückfällen) nach bereits stattgehabter anteriorer Versorgung (OP über Leistenschnitt). Probleme der (TAPP-/TEP-)Technik können bei sehr großen, in den Hodensack eingetretenen Leistenhernien auftreten, weshalb selbige nach wie vor eher offen operiert werden sollten.