In Österreich sind Ringelröteln nicht meldepflichtig. Fühlt sich das Kind unwohl oder hat Fieber, ist körperliche Schonung wichtig und es sollte bis zur vollständigen Genesung zuhause bleiben.
Die meisten Infektionen mit Ringelröteln bei Kindern verlaufen ganz ohne sichtbare Symptome. Typisch ist der auffallend rote Ausschlag im Gesicht, meist auf den Wangen, gefolgt von einem girlandenförmigen Ausschlag an den Streckseiten der Arme und Beine, teilweise auch auf der Brust. Dieser Ausschlag kann leicht tastbar ("erhaben") und auch juckend sein, ist jedoch nicht immer eindeutig zuordenbar. Mit Auftreten des Ausschlags ist die Ansteckungsfähigkeit nicht mehr gegeben, außer es liegt eine Immunschwäche oder weiterhin Fieber vor.
- Ringelröteln sind eine ansteckende Viruserkrankung, die vom Parvovirus B19 ausgelöst wird.
- Typisch ist ein intensiver roter Hautausschlag auf den Wangen und girlandenförmige Rötungen an den Armen, Beinen und teilweise am Rumpf, die auch jucken können. Es können erkältungsähnliche Symptome auftreten wie Fieber, Kopf- oder Muskelschmerzen. Die Erkrankung kann aber auch symptomlos verlaufen.
- Eine gezielte Behandlung gibt es nicht, es können nur die Beschwerden gelindert werden.
- Bei Schwangeren, die noch keine Parvovirus-Infektion durchgemacht haben, werden nach Kontakt mit Ringelröteln engmaschige Kontrolluntersuchungen durchgeführt, da bei einer Ansteckung beim ungeborenen Kind schwere Komplikationen bis zum Absterben des Kindes auftreten könnten.
- Mit Auftreten des Ausschlags sind die Kinder nicht mehr ansteckend, außer sie haben noch Symptome wie Fieber. Ein Ausschluss aus Gemeinschaftseinrichtungen aufgrund des Ausschlags alleine ist somit nicht gerechtfertigt.
Art | Virusinfektion |
---|---|
Erreger | Humanes Parvovirus B19 |
Übertragung | Schmier- oder Tröpfcheninfektion |
Inkubationszeit | 6-17 Tage |
Symptome | Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Unwohlsein, Hautausschlag, Blutarmut (Anämie) |
Therapie | symptomatische Behandlung |
Vorbeugung | Hygienemaßnahmen, Kontaktvermeidung zu Infizierten (insbes. für Schwangere wichtig) |
FAQ (Häufige Fragen)
Was sind Symptome von Ringelröteln?
Ein intensiver roter Hautausschlag auf den Wangen ist typisch sowie girlandenförmige Rötungen an den Armen, Beinen und teilweise am Rumpf, die auch jucken können. Es können erkältungsähnliche Symptome auftreten wie Fieber, Kopf- oder Muskelschmerzen. Die Erkrankung kann aber auch symptomlos verlaufen.
Sind Ringelröteln ansteckend?
Ja, Ringelröteln sind eine ansteckende Viruserkrankung.
Etwa 8 Tage nach Ansteckung mit Ringelröteln kommt es zu klinischen Symptomen wie Fieber, Abgeschlagenheit und Unwohlsein. Der typische Ausschlag bei Ringelröteln erscheint erst cirka um den 18. Tag nach Ansteckung und ist Zeichen der Abwehrreaktion der Körpers. Mit Auftreten des Ausschlags ist somit keine Ansteckungsfähigkeit mehr zu erwarten, wenn keine Immunschwäche vorliegt.
Wie behandelt man Ringelröteln?
In den meisten Fällen ist keine Behandlung notwendig und die Erkrankung klingt wieder von selbst ab. Bei Bedarf können (nach Absprache mit der Ärzt:in) die Symptome gelindert werden z.B. durch fiebersenkende Medikamente, Medikamente gegen den Juckreiz, schmerzstillende, entzündungshemmende Mittel.
Ringelröteln sind eine Virusinfektion, die in der Regel mild verläuft. Die Ansteckung erfolgt über Tröpfchen- und Schmierinfektion, etwa beim Husten oder über Nasensekret, und kann auch über Oberflächen erfolgen. Auslöser für Ringelröteln ist das Parvovirus B19. Da es sehr widerstandsfähig ist, kann es auf Türgriffen oder Spielzeug einige Zeit überleben.
Die Ansteckung erfolgt vor dem Auftreten des charakteristischen Hautausschlages. Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten erster Symptome, beträgt 6-17 Tage. Sobald erste Symptome wie der Hautausschlag auftreten, besteht auch keine Ansteckungsgefahr mehr.
Ringelröteln gehen meist mit Krankheitssymptomen wie Fieber, Kopfschmerzen und allgemeinem Unwohlsein einher. Bei Jugendlichen oder Erwachsenen können Gelenkschmerzen oder Gelenkschwellungen hinzukommen, jedoch verläuft die Virusinfektion in der Regel mild.
Der Hautausschlag…
- erscheint meist plötzlich und ohne weitere Anzeichen auf beiden Wangen.
- ist zunächst fleckig und verformt sich später ringförmig.
- ist scharf begrenzt, wobei auch der Bereich um Mund und Nase ausgespart wird.
- kann spannen oder jucken an der betroffenen Hautstelle.
- kann sich auch auf dem Rumpf oder den Extremitäten bilden.
Nach ca. 7-10 Tagen verblasst der Ausschlag, er kann aber nach ein paar Tagen oder Wochen wieder stärker werden, etwa durch UV-Strahlung, Kälte, Wärme oder bei Stress.
Die möglichen Symptome im Überblick:
- Fieber
- Kopfschmerzen
- Muskelschmerzen
- allgemeines Unwohlsein
- typischer Hautausschlag im Gesicht und an den Extremitäten
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In Studien kommt es etwa 8 Tage nach Ansteckung mit Ringelröteln zu klinischen Symptomen wie Fieber, Abgeschlagenheit und Unwohlsein. Der typische Ausschlag bei Ringelröteln erscheint erst cirka um den 18. Tag nach Ansteckung und ist Zeichen der Abwehrreaktion der Körpers. Mit Auftreten des Ausschlags ist somit keine Ansteckungsfähigkeit mehr zu erwarten, wenn keine Immunschwäche vorliegt.
Erschwert wird die Entscheidung, Kinder wieder in Gemeinschaftseinrichtungen (wie den Kindergarten) zu schicken, davon, dass der Ausschlag nicht immer ganz eindeutig zugeordnet werden kann. Bei einem Ausschlag nur im Gesicht, mit Aussparung des Mundes, liegt auch der Verdacht auf Scharlach nahe und darf nicht verwechselt werden. Daher ist immer auch auf den Ausschlag am Körper zu achten, der sich von Scharlach eindeutig unterscheidet.
Zu beachten ist auch: Die PCR kann nach Ansteckung noch über Monate noch weiterhin niedrig positiv ausfallen.
In der Regel hat eine Infektion mit dem Parvovirus B19 einen milden Verlauf. Bei Erwachsenen können in seltenen Fällen Komplikationen auftreten. Dazu zählen u.a.:
- Gelenkschmerzen oder Gelenkschwellungen
- Hepatitis (Leberentzündung)
- Meningitis (Gehirnhautentzündung) oder Enzephalitis (Gehirnentzündung)
- Myokarditis (Herzmuskelentzündung)
Bei Menschen mit einer Sichelzellanämie, Thalassämie oder Krankheiten mit einer verminderten Immunabwehr kann das Parvovirus Ödeme oder Blutarmut (Anämie) auslösen.
Der Ansprechpartner bei Verdacht auf Ringelröteln ist die Hausärzt:in oder die Kinderärzt:in. In erster Linie stellt die Ärzt:in eine Blickdiagnose, da Ringelröteln aufgrund des charakteristischen Ausschlags zu erkennen sind.
Auch erfolgt eine ausführliche Anamnese, bei der sich die Ärzt:in nach der Krankengeschichte und den Symptomen der Patient:in erkundigt. Danach folgt eine körperliche Untersuchung. Je nachdem, ob Vorerkrankungen (z.B. geschwächtes Immunsystem oder Bluterkrankung) vorliegen und welchen Eindruck die Ärzt:in vom Krankheitsbild gewinnen konnte, wird individuell entschieden, ob weitere Untersuchungen notwendig sind.
Mögliche weitere Untersuchungen wären u.a. eine labordiagnostische Untersuchung des Blutes, um das Virus eindeutig identifizieren zu können. Bei einer Infektion während der Schwangerschaft kann eine Antikörperbestimmung oder ein Virusnachweis mittels PCR und eine Ultraschalluntersuchung des Ungeborenen angeordnet werden.
In den meisten Fällen ist keine Behandlung notwendig und die Erkrankung klingt wieder von selbst ab. Bei Bedarf können die Symptome gelindert werden, z.B. können nach Absprache mit der Ärzt:in
- fiebersenkende Medikamente gegeben werden
- oder Medikamente gegen den Juckreiz.
- Bei Gelenkschmerzen können schmerzstillende, entzündungshemmende Mittel verabreicht werden.
Während des Abheilungsprozesses kann der Ausschlag jucken oder die Haut spannt oder fühlt sie sich rau an. Dann helfen Hautpflegeprodukte mit einem hohen Lipidanteil. Dadurch kann meist auch das Kratzen verhindert werden.
Wird das Parvovirus B19 in den ersten 28 SSW labordiagnostisch nachgewiesen, werden engmaschige Untersuchungen empfohlen. Insbesondere vor der 20. SSW kann sich eine Infektion auf das ungeborene Kind auswirken.
Es besteht die Gefahr einer Ödembildung (Hydrops) und Anämie (Blutarmut), die zu einer Fehlgeburt oder Totgeburt führen kann. Über 50% der Schwangeren sind allerdings immun und die Erkrankung verläuft relativ symptomlos.
Es gibt keine Schutzimpfung gegen das Parvovirus B19. Nach einer Infektion mit dem Virus besteht aber eine lebenslange Immunität.
Allgemeine Hygienemaßnahmen wie Händewaschen können vor einer Infektion schützen. Schwangere Frauen sollten sich von infizierten Personen fernhalten, besonders dann, wenn sich die Fälle in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergarten oder Schulen häufen.
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- AMBOSS: Ringelröteln (21.10.2024)
- S2k-Leitlinie Labordiagnostik schwangerschaftsrelevanter Virusinfektionen (21.10.2024)
- Kinderärzte im Netz AT: Ringelröteln (Erythema infectiosium, Morbus quintus) (21.10.2024)
- MSD Manuals: Erythema infectiosum, Parovirus-B19-Infektion (21.10.2024)
- Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: Ringelröteln (21.10.2024)
- Kinderärzte im Netz DE: Ringelröteln (Erythema infectiosum) (21.10.2024)
- Long, S. (2017). Principles and Practice of Pediatric Infectious Diseases. Young NS, Brown KE. Parvovirus B19. N Engl J Med 2004;350:586–597