ICD steht für "International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems", deutsch wird sie als "Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme" bezeichnet. Dabei werden jeder Diagnose nicht nur Symptome zugewiesen, sondern eben auch ein definitiver Code.
Der ICD-Code setzt sich zusammen aus mindestens einem Buchstaben und zwischen zwei und vier Ziffern. Dreistellige Codes bezeichnen eine allgemeine Systematik, vierstellige Codes sind konkreter und in seltenen Fällen gibt es weitere Unterkategorien anhand fünfstelliger Codes. So wird der Symptomatik des Patienten ein alphanumerischer Wert zugeordnet, der allgemeine und internationale Gültigkeit hat.
Anders als eine im Wortlaut des jeweiligen Arztes formulierte Diagnose ist ein ICD-Code eindeutig zuzuordnen. Damit ist die ICD in erster Linie für die statistische Erfassung von Erkrankungen unverzichtbar. Dank der internationalen Gültigkeit ist es Statistikern beispielsweise möglich, Erkrankungs- und Sterbezahlen verschiedener Länder miteinander zu vergleichen. Für die Forschung sind diese Erhebungen essenziell, weshalb der ICD-Code wiederum langfristig auch dem einzelnen Patienten zugute kommt.
Nein. Kritiker bemängeln unter anderem, dass die Klassifikation statistische Faktoren stärker berücksichtigt als rein medizinische. So komme es zu einer für Mediziner mitunter unlogischen Gliederung. Darüber hinaus wird der ICD vorgeworfen, durch das frühere Beinhalten von Homosexualität, Bisexualität und Transsexualität Vorurteile gegen Vertreter dieser Gruppen verstärkt zu haben. In der ICD-11 wird keiner dieser drei Begriffe mehr klassifiziert.
Mit 1. Jänner 2022 gilt offiziell die elfte Version der Klassifikation, genannt ICD-11. Sie wurde 2019 von der Weltgesundheitsversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verabschiedet. Den teilnehmenden Ländern bleibt allerdings eine fünfjährige Übergangszeit, bis sie Meldungen an die WHO an das neue System anpassen müssen. Auch auf MeinMed.at sind bis auf weiteres daher die Codes der Vorgängerversion ICD-10 abgebildet.
Anhand der ersten drei Stellen eines ICD-10-Codes lässt sich bereits eine grobe Einteilung der Symptomatik erkennen:
A00 – B99 | infektiöse und parasitäre Erkrankungen |
C00 – D48 | Neubildungen (gut- und bösartige Tumore) |
D50 – D89 | Krankheiten des Blutes und des Immunsystems |
E00 – E90 | Ernährungs-, Hormon- und Stoffwechselkrankheiten |
F00 – F99 | Psychische und Verhaltensstörungen |
G00 – G99 | Krankheiten des Nervensystems |
H00 – H95 | Krankheiten des Auges und des Ohres |
I00 – I99 | Krankheiten des Kreislaufsystems |
J00 – J99 | Krankheiten des Atmungssystems |
K00 – K93 | Krankheiten des Verdauungssystems |
L00 – L99 | Krankheiten der Haut und der Unterhaut |
M00 – M99 | Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes |
N00 – N99 | Krankheiten des Urogenitalsystems |
O00 – O99 | Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett |
P00 – P96 | Zustände, die auf die Zeit rund um die Geburt zurückzuführen sind |
Q00 – Q99 | angeborene Fehlbildungen |
R00 – R99 | Symptome |
S00 – T98 | Verletzungen und Vergiftungen |
U00 – U85 | Schlüsselnummern für besondere Zwecke |
V01 – Y98 | äußere Ursachen für Krankheit und Tod |
Z00 – Z99 | Faktoren, die krankmachen und einen Arztbesuch nach sich ziehen |