Ist das Zahnfleisch defekt, verlieren die Beißerchen allmählich ihre Verankerung. Erste Warnsignale von Zahnschäden wie z.B. einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) sind Blutungen beim Zähneputzen, Rötungen, Schwellungen und oft auch Mundgeruch. Geht die Zahnfleischentzündung in eine Entzündung des gesamtes Zahnhalteapparats über, dann entsteht eine Parodontitis, diese bakterielle Entzündung kann unbehandelt im schlimmsten Fall die Kieferknochen angreifen.
Wenn sich der Pastaschaum beim Zähneputzen rot färbt, so bedeutet das "Alarm", besonders wenn die Blutungen über mehre Tage andauern. Was man dagegen tun kann und mit welchen Maßnahmen das Zahnfleisch gesund bleibt, zeigen die folgenden Tipps:
Zusätzlich zum Zähneputzen, am besten am Morgen und abends nach der letzten Mahlzeit verhindert eine sorgfältige Reinigung der Zahnzwischenräume Entzündungen. Hilfreich sind dabei Zahnseide und Interdentalbürstchen für das Zahnfleisch im Bereich von Zahnbrücken oder Kronen.
Selbst wenn das Zahnfleisch blutet, sollte es mit einer weichen Bürste sanft massiert werden, um die Bakterien zu bekämpfen. Beim Zähneputzen von Rot nach Weiß (vom Zahnfleisch Richtung Zahn), sanft kreisend bürsten. Auch bei elektrischen Zahnbürsten nicht zu stark aufdrücken, das Zahnfleisch nur ganz sanft massieren. Im Anschluss an die Reinigung können spezielle antibakterielle Zahnspülungen helfen die Blutung in den Griff zu bekommen.
Zuviel süße und vor allem auch stark säurehaltige Nahrung (z.B. Orangen, trockener Weißwein…) greift den Zahnschmelz an. Dies fördert die Bildung eines Bakterienbelags, der schon in kurzer Zeit zu Entzündungen und Blutungen des Zahnfleisches führt. Wird der Bakterienfilm nicht regelmäßig weggeputzt, verhärten sich die Schmutzreste mit der Zeit zu Zahnstein, der dann immer tiefere Entzündungen verursacht. Es bilden sich Zahntaschen, die dadurch entstehende Infektion kann von einem Zahn zum anderen übergreifen. Zahntaschen können auch die Ursache für Gelenkerkrankungen und Herzmuskelentzündungen sein.
Raucher, Diabetiker, Personen mit einer Schilddrüsenüberfunktion und Schwangere neigen häufiger zu Zahnfleischbluten. Bei Schwangeren ist die Hormonumstellung schuld daran, dass sich die Bakterien im Mund besonders stark vermehren und intensive Zahnpflege notwendig ist.
Hört das Zahnfleischbluten beim Zähneputzen nach einer Woche nicht auf, sollte der Zahnarzt bzw. seine Assistentin ans Werk. Bei der Mundhygiene wird der Belag entfernt, der Raum zwischen Zahn und Zahnfleisch tiefgehend gereinigt.
Die Verwendung einer Munddusche bei Zahnfleischbluten sollte nur nach einer Einschulung vom Zahnarzt erfolgen. Denn mit der falschen Technik werden die Bakterien unter das Zahnfleisch geschwemmt, die Entzündung noch verstärkt. Die Munddusche sollte höchstens auf mittlerer Stufe laufen, am besten im rechten Winkel zum Zahn halten.
Regelmäßige Spülungen mit Salbei-, Kamille- und Myrrhe-Essenzen können die Entzündungen im Mund- und Zahnbereich eindämmen.