Manchen ist es egal, viele werdende Eltern wollen aber doch wissen, welches Geschlecht ihr Kind haben wird. Und was könnte es da Schöneres geben als ein paar urbane Mythen darüber, welche geheimen Zeichen man in der Schwangerschaft erkennen kann? Gängigen Legenden zufolge lassen die Position im Bauch, der Herzschlag des Babys und sogar die Stimmung der Mutter unter gewissen Umständen darauf schließen, dass man ein Mädchen erwartet.
Klarheit durch Ultraschall
Ab der 20. Schwangerschaftswoche ist es der Ärzt:in meistens möglich, mittels Ultraschall das Geschlecht festzustellen. Die hier aufgelisteten Anzeichen sind nicht wissenschaftlich fundiert und daher nur für Spekulationen geeignet.
Morgenübelkeit ist, insbesondere in den ersten Monaten, eine sehr häufig zu beobachtende Begleiterscheinung der Schwangerschaft. Fällt diese aber regelmäßig besonders stark aus, dann, so eine weitläufige Annahme, ist dies ein Anzeichen dafür, dass es ein Mädchen wird. Die Studienlage dazu ist widersprüchlich. Ein Zusammenhang zwischen der Intensität der Morgenübelkeit und dem Geschlecht des Kindes kann zum aktuellen Zeitpunkt aber zumindest nicht ausgeschlossen werden.
Je nachdem, welches Geschlecht das wachsende Kind hat, ist auch die Hormonzusammensetzung der werdenden Mutter unterschiedlich. Da Hormone die Laune beeinflussen können, ist ein Zusammenhang zwischen Geschlecht des Kindes und möglichen Stimmungsschwankungen der Mutter zumindest denkbar. Dafür, dass starke Stimmungsschwankungen wirklich auf ein Mädchen deuten, gibt es bislang aber noch keine wissenschaftliche Evidenz.
Wenn ein Baby relativ weit oben im Körper liegt, soll die Wahrscheinlichkeit besonders hoch sein, dass es ein Mädchen wird. Die meisten Expert:innen gehen hingegen davon aus, dass Körpertyp, Fitness und Muskelstärke der schwangeren Person die Position beeinflussen. Die Studienlage ist aber zumindest so, dass ein Zusammenhang zwischen der Postion des Babys im Bauch und seinem Geschlecht nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann.
Einer der ältesten Schwangerschaftsmythen besagt, dass die Ernährungsvorlieben während der Schwangerschaft das Geschlecht des Babys prognostizieren können. Demnach ist starke Lust auf salzige Speisen ein Indiz, dass man einen Jungen bekommt. Besonders großes Verlangen nach Süßem soll hingegen auf ein Mädchen deuten. Wissenschaftliche Belege für diese alte Regel gibt es bislang noch keine.
Bereits recht lange hält sich die Annahme, wonach ein schneller Herzschlag des Fötus auf ein weibliches Geschlecht hinweist. Tatsächlich handelt es sich dabei um einen der am besten widerlegten Schwangerschaftsmythen. Bereits mehrere Studien sind daran gescheitert, einen Zusammenhang zwischen dem Geschlecht des ungeborenen Kindes und dessen Herzschlag-Geschwindigkeit herzustellen.
- "Does greater morning sickness predict carrying a girl? Analysis of nausea and vomiting during pregnancy from retrospective report" von N. R. Young et al. In: Archives of Gynecology and Obstetrics, 2021. (07.08.2023)
- "Human chorionic gonadotropin and testosterone in normal and preeclamptic pregnancies in relation to fetal sex" von J. Steier et al. In: Obstetrics & Gynecology, 2002. (07.08.2023)
- "Foetal Position: Can It Be Used to Predict the Sex of Unborn Baby?" von M. G. Limungi et al. In: Open Journal of Obstetrics and Gynecology, 2020. (07.08.2023)
- "First trimester fetal heart rate as a predictor of newborn sex" von L. A. Bracero et al. In: The Journal of Maternal-Fetal & Neonatal Medicine, 2016. (07.08.2023)