Die sichtbaren Symptome dieser chronisch-entzündlichen Hauterkrankung reichen von entzündlichen Knoten bis hin zu eitrigen Abszessen und treten vor allem dort auf, wo die Haut aneinander reibt – sprich: unter den Achseln, unter der Brust, in der Leistengegend und im Intimbereich. Auch die Innenseiten der Oberschenkel können betroffen sein. So mag es nicht verwundern, dass Acne inversa nicht nur schmerzhaft ist, sondern dass sich die Betroffenen für ihre Haut oft schämen.
Die genauen Gründe für die Entstehung der Akne inversa sind bis heute nicht geklärt. Maßgeblich ist allerdings der Verschluss des Haarfollikels – also jenes Bereiches in dem das Haar verwurzelt ist und in welchen die Talgdrüsen münden. Kann der Talg nicht abfließen, kommt es zum Platzen des Follikels. Die Entleerung des Talgs in das umliegende Gewebe führt zu massiven Entzündungen in den betroffenen Arealen und wird durch bakterielle Besiedlung zusätzlich begünstigt.
Damit der Sommer nun nicht eine Belastungsprobe nach der anderen darstellt, rät Dr. Antonia Wiala von der Acne inversa Spezialambulanz an der Rudolfstiftung den Betroffenen, der beim Schwitzen vermehrten bakteriellen Besiedlung entgegenzuwirken, es mit der Körperhygiene aber gleichzeitig nicht zu übertreiben: „Je nach persönlichem Bedürfnis können die betroffenen Areale mehrmals täglich mit klarem Wasser ausgespült werden. Meist reicht zudem eine ein bis zweimal tägliche Reinigung mit desinfizierenden Produkten aus – eine häufigere Anwendung bringt meist keinen Vorteil, sondern kann eher zu zusätzlichen Irritationen der bereits vorgeschädigten Haut führen.“
Ein Thema, das für viele Betroffene eine große Hürde darstellt, ist die Rasur – oder vielmehr der Verzicht darauf. „Gerade im Sommer fällt das natürlich sehr schwer“, zeigt sich Dr. Wiala verständnisvoll. „Da wir aber wissen, dass Nass- sowie Trockenrasur zu winzigen Verletzungen der Haut führen, durch welche Bakterien leichter eindringen und zu Entzündungen führen können rate ich den Patienten dazu, möglichst auf das Rasieren zu verzichten.“
Des Weiteren empfiehlt die Ärztin weite, luftige Kleidung aus natürlichen Stoffen wie Baumwolle oder Leinen, zu tragen, denn überall wo Reibung entsteht, wird die Entzündung begünstigt. Für teure Spezialkleidung mit geruchshemmender und antibakterieller Wirkung gibt es laut Dr. Wiala bis dato keinen wissenschaftlichen Beweis für einen positiven Effekt auf die Krankheit. Das Wohlbefinden der Patienten kann aber in manchen Fällen gesteigert werden.
- Im Gegensatz zur herkömmlichen Akne (Akne vulgaris) treten bei Acne inversa entzündliche Knoten und Abszesse typischerweise immer wieder v.a. in den Achselhöhlen, in der Leistengegend und im Intimbereich auf (bei der herkömmlichen Akne sind hingegen meist Gesicht und Schulterbereich betroffen). Pusteln können bei beiden Hauterkrankungen vorkommen.
- Auch das Alter der Betroffenen unterscheidet sich in den meisten Fällen: Während Akne vulgaris mit wenigen Ausnahmen in der Pubertät bei Jugendlichen auftritt, tritt Akne inversa vorwiegend nach der Pubertät erstmalig auf.
Betroffene finden auf der Website des Acne inversa-Kompass viele hilfreiche Informationen und Kontakte zu Beratungsstellen.
- Presseaussendung vom AbbVie GmbH vom 08.06.2018