Die Haut um den Analbereich ist bei den meisten Menschen etwas dunkler gefärbt als die umliegende Haut. Bei der "Po-Aufhellung" wird die Afterregion gebleicht. Zu Beginn war die Behandlung besonders in der Erotikbranche und Pornoindustrie populär. Mittlerweile erfreut sich die Behandlung allgemeiner Beliebtheit und findet, gerade in westlichen Industrienationen, weite Verbreitung. Personen aller Altersgruppen lassen den Eingriff durchführen, um ihre Analregion zu "verschönern". Besonders für Anal-Sex Praktiken ist Anal Bleaching beliebt, da hier die Haut um die Analregion "im Rampenlicht" steht und optisch aufgebessert werden soll. Hier erfahren Sie, wie Anal Bleaching durchgeführt wird und welche Risiken, z.B. Jucken im After, es gibt.
- Anal Bleaching ist eine kosmetische Behandlung, bei der die Analregion gebleicht wird und als Schönheitsmerkmal gilt.
- Häufig wird die "Po-Aufhellung" im Erotikbereich und in der Pornoindustrie angewandt.
- Mittlerweile hat sich Anal Bleaching als beliebte Kosmetikbehandlung bei allen Altersgruppen etabliert.
- Die Kosten werden in Europa nicht von der Krankenkasse übernommen und können je nach Ärzt:in oder Kosmetiker:in variieren. Im Schnitt kann man aber mit Kosten von ca 1000€ rechnen.
In der Pornoindustrie kommt Anal Bleaching schon länger zum Einsatz. Auch andere Formen der ästhetischen Veränderung des Genitalbereichs wurden zuerst für Pornos durchgeführt, da die Intimregion hier der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird und möglichst "perfekt" aussehen soll. Heutzutage nehmen auch Personen, die nicht in der Pornoindustrie tätig sind, die Möglichkeit eines Anal Bleachings wahr. Prominente, Models und Schauspieler:innen lassen Anal Bleaching durchführen. Zuletzt entschied sich etwa Kim Kardashian für ein öffentlich inszeniertes Anal Bleaching.
Anal Bleaching ist ein kosmetischer Eingriff und wird von manchen spezialisierten Ärzt:innen, wie Schönheitschirurg:innen oder Hautärzt:innen, vorgenommen. Es ist eine Privatleistung, die nicht von der Krankenkasse übernommen wird. In Amerika, dem "Heimatland" des Anal Bleachings, dürfen auch Kosmetikstudios den Eingriff durchführen. Da in Österreich die verwendeten Inhaltsstoffe bei hoher Dosierung verschreibungspflichtig sind, dürfen Kosmetikstudios nur etwa niedriger dosierte Cremes verwenden. Diese können auch über das Internet bestellt werden, um ein "Home Bleaching" vorzunehmen. Da ein Nebenwirkungs-Risiko besteht, ist eine professionelle Behandlung durch geschulte Expert:innen sinnvoll.
Die verwendeten Cremes kosten in den USA zwischen 25 und 100 Dollar, also zwischen 22 und 89 Euro. Diese sind aber in Europa teilweise rezeptpflichtig – ihre Ärzt:in oder Apotheker:in kann Sie dazu beraten. Zu den Kosten für das Produkt selbst verrechnen Studios oder Arztpraxen, die den Eingriff durchführen, natürlich auch ihre Zeit – deshalb fällt der finanzielle Gesamtaufwand sehr unterschiedlich aus. Mit etwa 600 bis 1.000 Euro müssen Sie rechnen.
Die Behandlung mit Creme erfordert etwas Geduld, da der natürliche Regenerationszyklus der oberen Hautzellen etwa 28 Tage dauert. Erst dann sind die ersten Ergebnisse des Anal-Bleachings zu sehen. Diese sind jedoch nicht auf Dauer. Sobald mit der Behandlung aufhört wird, arbeitet das Enzym wieder und die dunkle Hautverfärbung kehrt zurück.
Beim Bleaching im Kosmetikstudio oder bei dem Arzt werden aggressivere Chemikalien verwendet. 1 - 3 Behandlungen reichen meist aus, um eine dauerhafte Aufhellung zu erzeugen.
Da die Intimregion sensibel und die verwendeten Chemikalien eher aggressiv sind, kann es zu Brennen, Irritationen, Jucken im After und Narbenbildung kommen. Auch schwerwiegende Infektionen sind durch den Kontakt mit Stuhl möglich. Wenn das Studio oder die Arztpraxis, in dem das Bleaching durchgeführt wird, nicht hygienisch betrieben wird und verwendete Instrumente nicht ausreichend desinfiziert werden, kann es zudem zu einer Übertragung von Herpes oder Bakterien kommen.
Wie auch bei dem Bleichen von Haaren kann das Ergebnis, je nach Ursprungsfarbe, bei jedem Menschen individuell etwas anders ausfallen. Möglich ist etwa, dass die Haut um den Anus ganz weiß aussieht, statt dass der Farbton der umliegenden Hautregion gleicht. Auch eine Dunkel-Färbung ist theoretisch möglich, wenn die Haut nicht wie gewünscht auf die Chemikalien reagiert. Im Gegensatz zum Home-Bleaching können Expert:innen auch hier beratend zur Seite stehen, um das erwünschte Resultat zu erreichen.
- Interview mit Dr. Ralf Bartsch, Plastischer Chirurg der Worseg Clinics am 26.01.2015