Die Ursachen für die Entstehung von Alzheimer sind noch immer nicht vollständig geklärt – Vermutungen gibt es viele, wodurch Ablagerungen (Plaque) im Gehirn entstehen können, eine kürzlich veröffentlichte Studie kam etwa zum Ergebnis, dass erhöhter Schlafmittelkonsum dazu beitragen könnte. Manche Alzheimer-Betroffene zeigen trotz Ablagerungen keine Symptome – eine neue Studie hat brisante Resultate: So können Alzheimer-Betroffene die Ablagerungen im Gehirn mit erhöhter Denkaktivität und Einbindung unbeteiligter Nervenzellen ausgleichen.
Via MRT (Magnetresonanztomographie) fanden Forscher heraus, dass ältere Menschen mit Plaques im Gehirn mehr Gehirnaktivität beim Denken aufweisen, als solche ohne Plaques. Die Vermutung liegt nahe, dass Betroffene gegen die Erkankung "andenken".
Alzheimer, die häufigste Form der Demenz, beginnt durch Plaque-Ablagerungen im Gehirn. Diese Verklumpungen führen zum Absterben von Nervenzellen. Das führt wiederum zu Gedächtnisverlust. Aber auch bei manchen Menschen ohne Alzheimer-Symptomatik finden sich Plaque-Ablagerungen im Gehirn – ohne jemals Symptome zu entwickeln. Ob die Plaques tatsächlich für die Alzheimer-Erkrankung ursächlich sind, ist somit fraglich.
Forscher am Lawrence Berkeley National Laboratory untersuchten 71 Menschen ohne geistige Lernschwächen, davon 22 junge und 49 ältere Personen. 16 der älteren Teilnehmer wiesen Ablagerungen im Gehirn auf. Während sie einem Test unterzogen wurden, bei dem sie sich so viele Details wie möglich merken sollten, wurde ihr Gehirn via fMRT beobachtet.
Die Ergebnisse: bei den älteren Personen mit Plaque Ablagerungen zeigten sich die betroffenen Gehirnregionen aktiver als bei denen ohne Ablagerungen. In den Testergebnissen schnitten alle gleich gut ab. Demnach kompensiert das Gehirn die Defizite durch höhere Aktivität von sonst unbeteiligten Nervenzellen.
- Yang, S. (2014): Researchers find neural compensation in people with Alzheimer’s-related protein. Nature Neuroscience