Fettige Haut

Frau mit fettiger Haut
Eine fettige und unreine Haut bedarf einer dauerhaften Hauttyp-gerechten Pflege und Reinigung.
© shefkate / Fotolia.com
Direkt zum Inhaltsverzeichnis

Fettige und zu Unreinheiten neigende Haut findet man überall dort, wo die Talgdrüsen besonders dicht zusammenstehen, vor allem im Gesicht, am Rücken und am Dekolleté. 

Medizinische Expertise

Tamara Kopp

Dr.in Tamara Kopp

Fachärztin für Dermatologie und Venerologie
Trattnerhof 2, 1010 Wien
www.juvenismed.at
Medizinische Fachbeiträge auf MeinMed.at werden von 🇦🇹 österreichischen Ärzt:innen und medizinischen Expert:innen geprüft.

Inhaltsverzeichnis

Bei fettiger Haut wird vermehrt Talg abgesondert. Dieser kann in den Poren, das sind die Kanäle der Talgdrüsenfollikel, zu Verstopfungen und Entzündungen führen, die sich in Form von Mitesser und Pickel bemerkbar machen. Ziel der Therapie ist es daher, überschüssigen Talg zu entfernen und die Poren freizuhalten. Das erfolgt in mehreren Schritten. Wichtig ist die tägliche Reinigung mit seifenähnlichen Syndets.

Darauf folgt die Anwendung eines desinfizierenden Gesichtswassers. Zweimal wöchentlich sollte die Haut zudem mit einem Peeling intensiv gesäubert werden. Diese reinigende Therapie eignet sich für alle, die eine großporige, glänzende und zu Pickeln und Mitessern neigende Haut aufweisen.

Sind Mitesser und Pickel trotz Hauttyp-gerechter Pflege nicht in den Griff zu bekommen, ist ein Besuch beim Hautarzt sinnvoll; denn nicht selten entstehen aus Pickeln, wenn nicht adäquat behandelt, Narben – und das soll unbedingt verhindert werden.

Mehr lesen » Akne


Häufig sind Jugendliche und junge Erwachsene betroffen. Aufgrund der natürlichen Hautalterung, die von fortschreitendem Austrocknen durch eine geminderte Talgabsonderung begleitet wird, findet sie sich kaum bei Erwachsenen ab dem 40. Lebensjahr.

Bei Haut, die zu fettigem Glanz und Unreinheiten neigt, müssen keine Mängel ausgeglichen werden, wie es bei Hauttrockenheit der Fall ist. Im Gegensatz: Ziel der Therapie ist es, überschüssigen Talg zu reduzieren und Pickel, die aufgrund einer Infektion in den Poren entstehen, zu vermeiden.

Reinigung: zweimal pro Tag

Dafür wird die Haut zweimal täglich, am besten morgens und abends mit einem Syndet gereinigt und anschließend mit reichlich warmen Wasser abgespült. Syndets sind synthetische Reinigungsmittel, die als Alternative zu herkömmlichen Seifen angewandt werden.

Ideal für fettige Haut: Reinigungsprodukte mit ph-Wert 5

Während Seife den pH-Wert der Haut durch die Reinigung für mehrere Stunden verschiebt, gibt es Syndets mit unterschiedlich hohen pH-Werten. Für fettige Haut eignet sich ein pH-Wert von 5, da sie kaum vom Idealzustand der Haut abweichen und den Schutzfilm der Haut aufrechterhalten. Durch die Reinigung wird überschüssiger Talg und alte Hautschüppchen entfernt. Im Anschluss wird die Haut mit einem alkoholhaltigen Gesichtswasser desinfiziert und gleichzeitig von Resten des Reinigungsmittels befreit. Wenn Kamillenextrakt enthalten ist, wirkt dieser Entzündungen entgegen.

Hohen Sonnenschutz verwenden

Da fettige Haut gegen äußere Einflüsse sehr widerstandsfähig ist, sind keine weiteren hautschützenden Wirkstoffe erforderlich. Allerdings sollten Betroffene täglich morgens einen hohen Sonnenschutz verwenden, da sich entzündlich gerötete Pickel unter dem Einfluß von UV Licht leicht bräunlich verfärben.

Peeling als Pflegeergänzung

Zusätzlich zur täglichen Reinigung ist zweimal wöchentlich ein Peeling ratsam. Peelings werden nach der normalen Reinigung auf die feuchte Haut aufgetragen, mit den Fingern einmassiert und anschließend mit ausreichend Wasser abgespült. Durch die enthaltenen Schleifpartikel werden lose Hautschüppchen entfernt und durch Talg und Horngewebe verstopfte Poren geöffnet.

Unterschiede: Mischhaut und fettige Haut

Mischhaut und fettige Haut unterscheiden sich durch die Verteilung der Problemzone. Während die fettige Haut im gesamten Gesicht und auch am Dekolleté auftritt, ist bei der Mischhaut nur die T-Zone, das heißt, Stirn, Nase und Kinn betroffen. Diese Stellen können genauso gereinigt und gepflegt werden wie fettige Haut. Achten Sie aber darauf, dass die Partien, die außerhalb der T-Zone liegen, nicht austrocknen.

Bei fettiger und unreiner Haut sollte die gründliche Reinigung zweimal täglich erfolgen und so lange andauern, bis sich die Talgproduktion spätestens im fortgeschrittenen Erwachsenenalter reguliert hat.

Achten Sie auf die Inhaltsstoffe. Gute Hautreinigungsmittel sollten kein Natriumlaurylsulfat enthalten, da dieses sehr stark austrocknet.


Wer eine Gesichts- oder Körperpflege verwenden möchte, sollte auf fettfreie Produkte zurückgreifen. Reichhaltige Masken sollten bei fettiger und unreiner Haut gemieden werden, hierfür gibt es spezielle Reinigungsmasken.

Eine fettige und unreine Haut bedarf einer dauerhaften Hauttyp-gerechten Pflege und Reinigung.

Der Hautarzt kann Ihre Haut am besten analysieren und feststellen, ob es sich lediglich um eine fettige Haut mit einzelnen Pickeln und Mitessern handelt, oder ob die Hautkrankheit Akne vorliegt. Außerdem kann der Arzt Tipps zur Reinigung und Pflege der Haut geben. Für Empfehlungen hinsichtlich geeigneter Produkte sprechen Sie am besten mit einem Hautarzt oder Apotheker.


Wer seine Haut nicht nur selbst – regelmäßig zweimal täglich – Zuhause behandeln möchte, kann zusätzlich zu der fortlaufenden Eigenanwendung auch Termine für eine Gesichtsreinigung bei einer Kosmetikerin vereinbaren.

Der fettige Glanz der Haut und auch Pickel und Mitesser können durch eine regelmäßige Reinigung gemindert werden. Was hingegen nicht funktioniert, ist geweitete Poren dauerhaft zu verfeinern. Sind die Kanäle der Talgdrüsen einmal erweitert, können Produkte, die eine Hautverfeinerung versprechen, die Größe der Poren nur kosmetisch kaschieren, nicht aber dauerhaft verengen.

Die Kosten für Reinigungsmittel und Pflegeprodukte tragen Sie selbst. Auch die Behandlung im Schönheitssalon ist eine privat zu zahlende Leistung.

  • Körperpflegekunde, S. Bender, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, Stuttgart, 2014
  • Gesundheit heute, Dr. med. A. Schäffler (Hrsg.), Trias Verlag, Stuttgart, 2014
  • Klinisches Wörterbuch, Psychrembel, Walter de Gruyter GmbH & CoKG, Berlin, 2013
  • Dermatologie & Venerologie für das Studium, P. Fritsch, Springer Medizin Verlag, Heidelberg, 2009
  • Dermatologie, Duale Reihe, I. Moll, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2010

Autor:in:
Medizinisches Review:
Erstellt am:

27. Januar 2017

Stand der medizinischen Information:

27. Januar 2017

Mehr zum Thema

Derzeit aktuell

Neueste Beiträge