Dabei erhöht Rauchen trotz Krebs das Risiko an einem Zweittumor zu erkranken, und verringert die Abwehrkräfte. Therapiemaßnahmen, wie z.B. die Chemotherapie, verlaufen weniger erfolgreich als bei Nichtrauchern. Faktoren wie Bildung und Einkommen beeinflussen die Bereitschaft für einen Rauch-Stopp maßgeblich.
Die Forscher verzeichneten zwar Unterschiede hinsichtlich verschiedener Krebsarten, nach dem 9-jährigen Versuchszeitraum griff aber immer noch knapp jeder Zehnte zum Glimmstängel nach der Krebsdiagnose. Blasenkrebs-Betroffene denken am seltensten an einen Rauch-Stopp, während jene, die von Darmkrebs betroffen sind, am häufigsten damit aufgehört haben.
Das Rauchverhalten war abhängig von der konkreten Krebsdiagnose:
- Blasenkrebs: 17,2 % aller Blasenkrebs-Patienten rauchten weiter
- Lungenkrebs: 14,9 % aller Lungenkrebs-Patienten stoppten das Rauchen nicht
- Ovarialkarzinom: 11,6 % aller Ovarialkarzinom-Patienten rauchten weiter
- Melanom: 7,6 % aller Patienten mit Melanomen rauchten weiter
- Nierenzellkarzinom: 7,3 % aller Nierenzellkarzinom-Patienten rauchten weiter
- Darmkrebs: 6,8 % aller Darmkrebs-Patienten rauchten weiter
Die verbliebenen Raucher inhalierten täglich durchschnittlich 14,7 Zigaretten, 40 % von ihnen sogar noch mehr.
Die Studie erlangte außerdem die Erkenntnis, dass neben der diagnostizierten Krebsart, auch sozioökonomische Faktoren den potenziellen Rauch-Stopp beeinflussen. Demnach konsumieren besonders junge, wenig gebildete und einkommensschwache Patienten nach einer Krebsdiagnose weiterhin Tabakprodukte. Angesichts dieser Ergebnisse appellieren die beteiligen Forscher an Ärzte und Apotheker, die Beratung zu intensivieren, z.B. durch pharmakologische Hilfe zum Nikotinentzug.
Rauchen wirkt sich aber noch in weiteren Bereichen negativ aus: Besonders während der Schwangerschaft sollte darauf verzichtet werden. Auch die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) kann durch Rauchen ausgelöst werden. Und eine veröffentlichte Studie aus Wien besagt zudem, dass Rauchen, nicht wie häufig angenommen dünn, sondern eher dick macht.